Rummenigge verlangt Reformen im Profifußball
Archivmeldung vom 22.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, hat Reformen im Profifußball gefordert. Die Coronakrise habe auch die Chance eröffnet, "wieder ein Stück Rationalität und damit auch mehr Stabilität einzuführen", sagte Rummenigge dem "Spiegel".
Alle Spitzenklubs in Europa, "auch wir, haben jeden Sommer versucht, die schönsten Rosinen aus dem Kuchen zu picken, um noch attraktiver zu werden, noch wettbewerbsfähiger zu sein und um damit unsere Umsätze zu steigern". Allerdings sieht der Bayern-Chef einige Vorschläge kritisch, etwa die Veröffentlichung von Gehältern der Profis, die kürzlich DFB-Präsident Fritz Keller ins Spiel gebracht hatte.
"Das ist kalter Kaffee. Damit würden wir doch nur eine Neiddebatte anstoßen", sagte Rummenigge. Es sei ja bekannt, dass die Spieler sehr viel Geld verdienen. "Aber wenn wir das auf Heller und Pfennig veröffentlichen würden, dann hätten wir in den Mannschaftskabinen der Bundesliga und in der Öffentlichkeit eine schräge Diskussion. Wem täten wir damit einen Gefallen?", so der Bayern-Chef weiter. Zudem bestätigte er, dass er sich nach einem Telefonat mit dem DFB-Präsidenten Fritz Keller demnächst mit diesem treffen wolle, um über Kellers Vorwurf der "Großkotzigkeit" zu sprechen. Er hob aber hervor, dass sich auch der Verband ändern und "erst mal vor der eigenen Tür kehren" solle.
"Ich nenne hier das Beispiel `Die Mannschaft` und die öffentliche Kritik, die darauf folgte. Der DFB hat sich insbesondere in den vergangenen Jahren zu einer Marketingmaschine entwickelt", sagte Rummenigge dem "Spiegel". Womöglich bekommt beim FC Bayern München der Leihspieler Philippe Coutinho als Erster den neuen Kurs der Bayern zu spüren: Die Kaufoption über 120 Millionen Euro für Coutinho sei abgelaufen, "und wir haben sie nicht gezogen", so der Bayern-Chef weiter. Jetzt müsse man erst einmal "intern die Kaderplanung abschließen und sehen, ob er weiter eine Rolle bei uns spielen soll oder nicht".
Quelle: dts Nachrichtenagentur