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Tour de France-Direktor Prudhomme sieht "wirklichen Wandel" im Radsport

Archivmeldung vom 23.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Christian Prudhomme Bild: Josh Hallett, on Flickr CC BY-SA 2.0
Christian Prudhomme Bild: Josh Hallett, on Flickr CC BY-SA 2.0

Prudhomme sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vor dem Start der 104. Tour am 1. Juli in Düsseldorf: "Wir kommen in Europa nicht weiter ohne starke deutsch-französische Beziehungen, davon bin ich absolut überzeugt, ob es sich nun um Sport oder andere Dinge handelt." Vor diesem Hintergrund "ist der Grand Départ in Düsseldorf ein sehr starkes Zeichen".

Die Entscheidung, den Tour-Start nach Düsseldorf vergeben zu haben, war für Prudhomme eine Herzensangelegenheit: "Wir empfinden Stolz, Deutschland wieder im Kreis der Tour begrüßen zu dürfen." Und er sagt: "Ich hatte niemals Zweifel, dass Düsseldorf eine gute Wahl ist. Ich erwarte einen großen Publikums-Erfolg." Das war auch der letzte Tour-Auftakt in Deutschland, 1987 im Westteil von Berlin. Dazu sagt Prudhomme: "Damals stand die Mauer noch. Das war eine große Herausforderung, 1987 den Tour-Start in Berlin-West zu haben. Ich erinnere mich an die Bilder - das war ein Start mit einer sehr starken Bedeutung. Das gilt auch für den Start in Düsseldorf."

Das Votum für Düsseldorf hat für die Tour-Veranstalterin ASO zudem auch einen wirtschaftlichen Aspekt - der deutsche Markt spielt auch eine Rolle: "Deutschland ist interessant für uns." Deshalb haben Tour-Starts im Ausland insgesamt eine besondere Bedeutung für die ASO. Das soll auch künftig so bleiben: "Wir gehen ins Ausland, weil die Tour de France einen besonderen Stellenwert hat. Wir gehen auch ins Ausland, weil die Tour das größte Radrennen der Welt ist. Weil es viele Zuschauer gibt. Und weil wir dahin gehen, wo die Leidenschaft ist."

Zur Doping-Problematik seines Sports und zur allgemeinen Skepsis des deutschen Publikums in dieser Angelegenheit sagt Prudhomme: "Der Radsport der Gegenwart ist keine perfekte Welt, die gibt es nicht. Aber: Es gibt einen wirklichen Wandel im Radsport. Jetzt finden wir hin und wieder den besten Neuprofi schon unter den Besten des Profifeldes - das bedeutet etwas. Beim Giro d'Italia im Mai haben wir in den Bergen nur noch die Kapitäne vorne gesehen - und nicht mehr ganze Mannschaften. Das ist ein gutes Zeichen."

Von seinem Job als Tour-Direktor wiederum ist Prudhomme auch im zehnten Jahr nach wie vor begeistert: "Für mich ist das kein Beruf, kein Tätigkeitsfeld - es ist eine Mission." Das Fahrerfeld der Zukunft, das ist Prudhommes Vision, könne noch internationaler werden. Aber bei allem Wandel und Wachstum dürfe man nicht ausblenden, wo man herkomme: "Unsere Wurzeln dürfen wir nie vergessen."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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