DLRG Nationalmannschaft verteidigt Deutschlandpokal im Rettungsschwimmer
Archivmeldung vom 23.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Es wird eng", war sich Bundestrainerin Anne Lühn schon am Samstagmorgen mit konzentriertem Blick auf ihre Unterlagen, in denen sie nicht nur die Ergebnisse und Zeiten des eigenen Teams sondern auch die der stärksten Konkurrenten vermerkt hatte, sicher. Denn besonders die australischen Teams präsentierten sich in blendender Form und sammelten viele Punkte im Kampf um den Gesamtsieg des Deutschlandpokals.
Zwar zeigten sich auch die Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) fit und ausgeschlafen und schwammen sich in regelmäßiger Folge aufs Podium - sieben Gold-, fünf Silber- und acht Bronzemedaillen waren es am Ende. Durch einige starke Auftritte am Freitagabend und Samstagmorgen, etwa mit einem neuen Weltrekord im Leinewerfen bei den Damen, rückten jedoch zwischenzeitlich auch die Niederländer gefährlich nah an das deutsche Team heran. Denn der Deutschlandpokal wird in einer Mehrkampfwertung ermittelt. Es zählen am Ende nicht nur Siege und Medaillen, sondern die für die einzelnen Platzierungen errungenen Punkte. Und die werden wiederum aus den Zeiten bezogen auf den jeweils aktuellen Weltrekord (1.000 Punkte) errechnet. So war der neue Weltrekord der Niederländerinnen am Freitagabend im Leine werfen 1141,8 Punkte wert, der Sieg der Iren in der gleichen Disziplin jedoch nur 812,8 Punkte. Kein Wunder also, dass das Notizenheft der Bundestrainerin mit der Zeit immer voller wurde.
Ihr Team hatte sich aber vorgenommen, der Ende des Jahres ausscheidenden Bundestrainerin einen perfekten Ausstand zu bieten, nicht nur sportlich sondern auch persönlich. Und so unter unterbrachen die Hallensprecher Sören Borch und Ralf Blumenthal, lange Zeit selbst Spitzenathleten unter Lühn, nach Mittagspause und Siegerehrungen am zweiten Wettkampftag den geplanten Programmablauf und baten die Bundestrainerin und alle Kaderathleten an den Beckenrand. Rund 40 Athletinnen und Athleten aus dem Leistungskader versammelten sich um Lühn und überreichten ihr Erinnerungsfotos und einen Blumenstrauß, während Ralf Blumenthal im Namen des Kaders über das Hallenmikrofon für die in den vergangenen sieben Jahren geleistete Arbeit und die vielen gemeinsamen Erfolge dankte. Nicht alles war zu verstehen, lang anhaltender Applaus brandete durch die Halle.
Danach war zumindest für die Rettungssportlerinnen und Rettungssportler der Nationalmannschaft Schluss mit der Freigiebigkeit. Gleich in der anschließenden 4x50 m Gurtretterstaffel machten Damen und Herren deutlich, dass sie keine Punkte mehr zu verschenken hatten und gewannen ihre Rennen vor den beiden australischen Teams (Damen) bzw. vor SLS Australien und den Niederlanden (Herren)
Als abschließende Disziplin standen die 200 m Super Lifesaver auf dem Programm, die "Königsdisziplin" der Rettungsschwimmer bei den Hallenwettkämpfen. Hier ruhten die deutschen Hoffnungen insbesondere auf der amtierenden Weltmeisterin über diese Distanz, Katrin Altmann. Es war dann jedoch die zweite deutsche Athletin im stärksten Lauf die für Furore sorgte. Mit neuer persönlicher Bestzeit schwamm Jessica Luster sogar mit souveränem Vorsprung zur Goldmedaille, vor Felysia Konakoff (RLSS Australien) und Aurélie Goffin (Belgien) während Altmann Achte wurde.
Im Herrenrennen hatte die deutsche Mannschaft keinen Athleten im schnellsten Lauf gemeldet und daher nicht auf weitere Medaillen gehofft. Um so mehr jubelten das Team über Christoph Ertel, dessen Zeit aus dem viertschnellsten Lauf am Ende die Bronzemedaille hinter Chris Allum, SLS Australien und Marco Buccioni, Italien bedeutete. Der famose Endspurt der DLRG Nationalmannschaft schlug sich auch in der Gesamtwertung nieder. Das Team konnte mit 34884.0 Punkten die beiden australischen Teams auf der Zielgerade abfangen und den Deutschlandpokal erfolgreich verteidigen. Das lange Zeit führende Team der Surf Life SaverAustralien musste am Ende sogar noch die Royals passieren lassen und sich mit dem dritten Rang begnügen. In der ebenso umkämpften Wertung der Landesverbände gelang den Westfalen ebenfalls die Titelverteidigung gegen Sachsen-Anhalt und Schleswig Holstein. Die Mehrkampfeinzelwertungen gewannen Jessica Luster und der Italiener Federico Pinotti.
Gesamtwertung
Deutschlandpokal
1) Deutschland, 34884.0 Punkte
2) RLSS Australien, 34546.1 Punkte
3) SLS Australien, 34492.3 Punkte
DLRG LV-Wertung
1) Westfalen, 31223.6 Punkte
2) Sachsen-Anhalt, 30591.4 Punkte
3) Schleswig-Holstein, 30102.2 Punkte
Quelle: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft