Sachenbacher-Stehle löst als Sprint-Siebte in Oberhof Olympia-Ticket
Archivmeldung vom 03.01.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEvi Sachenbacher-Stehle ist beim Sprint von Oberhof als beste DSV-Starterin auf den siebten Rang gelaufen. Die Biathletin vom WSV Reit im Winkl erfüllte damit auf Anhieb die Qualifikations-Norm für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Der Sieg über die 7,5 Kilometer ging an die Weißrussin Darya Domracheva, die sich trotz eines Schießfehlers (0+1) in 23:06,7 Minuten mit 29,8 Sekunden Vorsprung vor der Finnin Kaisa Mäkarainen (0+2) und Olena Pidhrushna aus der Ukraine (0+0, + 36,4 Sekunden) durchsetzte.
Evi Sachenbacher-Stehle (WSV Reit im Winkl) blieb beim ersten Schießen fehlerfrei und ging auf Position drei zurück auf die Strecke. Durch zwei Fehlschüsse beim zweiten Schießen vergab die ehemalige Langläuferin zwar eine mögliche Podest-Platzierung, mit einer starken läuferischen Leistung sicherte sich Sachenbacher-Stehle jedoch in 24.23,7 Minuten den siebten Rang und erfüllte damit die Qualifikations-Norm für Sotschi.
Hildebrand in den Top-20
Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld) präsentierte sich am Schießstand gewohnt sicher und kam mit einer Strafrunde (0+1) über die 7,5 Kilometer-Distanz. Läuferisch konnte die Oberharzerin ihr Potenzial jedoch nicht voll ausschöpfen und kam nach 24:51,9 Minuten als 18. ins Ziel. Nadine Horchler (SC Willingen), die ebenfalls eine Scheibe stehen ließ (0+1), wurde 29., Andrea Henkel (SV Großbreitenbach) erwischte am Schießstand einen rabenschwarzen Tag (1+3) und musste sich bei ihrer Abschiedsvorstellung im heimischen Oberhof mit Rang 37 begnügen. Auch Miriam Gössner (SC Garmisch, 1+3) und Franziska Preuß (SC Haag, 3+2) mussten zu oft in die Strafrunde, um über die Plätze 53 und 54 hinauszukommen.
Impressionen vom ersten Wettkampftag, dem Sprint der Männer und Frauen, von unserem ExtremNews Fotografen Karl Koch und seinem Team:
Darya Domracheva dominiert
Mit einem Schießfehler und einer phänomenalen Laufzeit hat Darya Domracheva das Sprint-Rennen beim Biathlon-Weltcup in Oberhof dominiert. Vor 17.000 Zuschauern in der DKB-Ski-ARENA am Grenzadler sicherte sich die Weißrussin ihren ersten Sieg in dieser Saison. „Ich habe hier schon schlechte Erfahrungen gemacht. Umso schöner ist es, dass ich heute gewonnen habe“, sagte Domracheva, die am Rennsteig einst das Liegend- mit dem Stehendschießen verwechselte.
Auf den zweiten Platz kam Kaisa Mäkäräinen. „Ich mag die Oberhofer Strecke, aber stand hier noch nie auf dem Podium. Ich habe lange auf diesen Tag gewartet“, sagte die Finnin, die mit ihren zwei Fehlern zufrieden war. „Die waren heute zu verkraften, weil viele Starterinnen noch mehr Fehler geschossen haben“, so die 30-Jährige. Olena Pidhrushna (Ukraine) sicherte sich den dritten Rang. „Ich freue mich sehr über mein fehlerfreies Schießen. Aber Darya und Kaisa waren auf der Strecke zu stark für mich“, so die Ukrainerin.
Aus deutscher Sicht konnte Evi Sachenbacher-Stehle (WSV Reit im Winkl) ein Erfolgserlebnis feiern. Mit ihrem siebten Platz war sie nicht nur die beste deutsche Athletin am heutigen Tag, sondern konnte auch die vorgegebene Norm für die Olympischen Spiele in Sotschi (Russland) knacken. „Ich bin total glücklich, da ich in den letzten Wochen und vor allem über Weihnachten an mir zweifelte. Aber jetzt ist es die Olympia-Quali. Ich freue mich umheimlich“, so die ehemalige Langläuferin, die vor zwei Jahren ins Lager der Biathletinnen wechselte und bisher noch keinen Weltcup in Oberhof bestritt. „Alle haben mir immer erzählt, wie genial es ist. Und sie haben mir auch ein bisschen Angst gemacht. Heute habe ich es zum ersten Mal im Wettkampf erlebt. Die Zuschauer beunruhigen mich nicht, sie motivieren mich eher“, so Sachenbacher-Stehle, die sich im morgigen Verfolgungsrennen (Start: 17 Uhr) noch weiter nach vorne arbeiten will. „Ich erhoffe mir einfach, dass die Scheiben fallen“.
Lokalmatadorin Andrea Henkel (SV Großbreitenbach), die ihre Karriere nach der Saison beenden wird, enttäuschte mit insgesamt vier Schießfehlern (1/3) auf Platz 37. „Während des Rennens habe ich nicht daran gedacht, dass das hier mein letzter Weltcup ist. Die Stimmung war wieder super, auch wenn mir aktuell nicht wirklich danach ist“, sagte die 36-Jährige. Bei der Verfolgung morgen wolle sie sich nach vorne kämpfen, schätzt ihre Chancen jedoch realistisch ein. „Ich konzentriere mich auf das Schießen und werde dann sehen, zu was es noch reicht. Aber auf dem Podest lande ich morgen wohl eher nicht“, sagte Andrea Henkel, für die der Massenstart-Wettkampf am Sonntag wichtiger sei.
Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld) kam mit einem Schießfehler als 18. ins Ziel. Nadine Horchler (SC Willingen) beendete das Rennen auf Rang 29, Franziska Preuß (SC Haag) auf Rang 54. Und auch die Vorjahressiegerin, Miriam Gössner (SC Garmisch), kam in diesem Jahr nicht über einen 53. Platz hinaus. „Liegend war es gut, aber beim Stehendschießen weiß ich nicht, was da passiert ist“, so die 23-Jährige, die sich nach einem Radunfall im Frühjahr immer noch nicht 100 Prozent fit fühlt. „Ich muss jeden Tag weiter kämpfen“.
Quelle: DSV / WSRO-Skisport GmbH