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Bergsteiger Reinhold Messner gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking

Archivmeldung vom 27.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bergsteiger Reinhold Messner hat sich gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking ausgesprochen. Ein Boykott der Spiele sei nicht der richtige Weg, um auf die Unterdrückung der Tibeter durch die Chinesen zu reagieren, sagte Messner am Donnerstag dem ZDF-Kulturmagazin aspekte.

Messner plädierte dafür, mehr politischen Druck auf China auszuüben. Er sehe darin eine Möglichkeit, dass China sich langfristig zu Autonomieverhandlungen mit dem Dalai Lama bereit erkläre.

Der einzelne Sportler könne bei den Olympischen Spielen keinen Protest anbringen, erklärte Messner. "Die Funktionäre hätten eine Möglichkeit, aber vor allem ist die Politik weltweit gefordert."

Messner forderte die Internationale Gemeinschaft auf, sich mehr für ein autonomes Tibet zu engagieren. "Wir haben eine Mitverantwortung, wir dürfen in 20 bis 30 Jahren nicht sagen, das war in Hoch-Asien - wir haben sehr wohl etwas damit zu tun." Die tibetische Kultur sei ein Erbe der Menschheit, es gehöre nicht nur den Tibetern und Chinesen, sondern allen. Messner forderte die westlichen Demokratien auf, eindeutig Stellung zu beziehen. Er selbst möchte vor allem darauf aufmerksam machen, "dass hier auf dem Dach der Welt ein Verbrechen passiert, das wir nicht verantworten können."

Reinhold Messner beteiligt sich an der Kampagne "Prominente zeigen Flagge für Tibet" der Internationalen Campaign for Tibet. Am Freitag, 28. März, startet er eine eigene Solidaritätsaktion für Tibet auf Schloss Sigmundskron in Bozen.

Quelle: ZDF


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