5. IDM-Lauf 2006 auf dem Salzburgring (22./23. Juli)
Archivmeldung vom 24.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Piloten der IDM Supersport lieferten vor 17.200 Zuschauern auf dem Salzburgring eine zwar kurze, aber doch spektakuläre Vorstellung. Arne Tode (alpha Technik Van Zon Honda Racing Team) holte sich erneut den Sieg in der Supersport-Klasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft und hat somit nach fünf Rennen die maximal mögliche Punktzahl von 125 Zählern erreicht.
Zweiter wurde der Yamaha-Pilot Rigo Richter, Dritter Todes Teamkollege Jesco Günther.
Das Rennen musste allerdings in Runde zehn abgebrochen werden, da
der österreichische Gaststarter Helmut Geyrhofer schwer stürzte. Die
Rennleitung handelte schnell und brach in Sekundenschnelle das Rennen
ab. Sofort waren Krankenwagen zugegen. Der Yamaha-Pilot zog sich bei
seinem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu.
Das Training sah in der laufenden Saison zum dritten Mal Arne Tode
auf der Pole Position. Der Neustädter distanzierte den Sachsen Rigo
Richter um mehr als eine halbe Sekunde. Ganz knapp dahinter fuhr
Todes Teamkollege Jesco Günther auf den dritten Startrang. Den
vierten und letzten Platz in der ersten Startreihe fuhr Swen
Ahnendorp (NED/Honda) heraus. Der junge Holländer Ahnendorp lieferte
bisher eine sehr gute Saison ab. Sein bestes Saisonresultat lag mit
Platz drei am Hockenheimring.
Den besten Start im Rennen erwischte Yamaha-Pilot Rigo Richter. Er
bog mit mehreren Motorrad-Längen Vorsprung in die erste Schikane ein.
"So einen guten Start hatte ich lange nicht.", bekannte Richter nach
dem Rennen. Seine Führung währte allerdings nicht lange. Schon in der
dritten Runde musste Richter dem Meisterschaftsführenden Arne Tode
das Feld überlassen. "Ich habe eine neue Kupplung, die mehr auf
Konstanz geeicht ist", erklärte Tode nach dem Rennen. "Da kann man
halt nicht so gut starten. Aber ich habe mir gesagt: 'Keine Panik!'."
So kam es dann auch. Tode führte nicht nur die Meute an, er konnte
sich auch etwas von seinen Verfolgern absetzen. Jesco Günther und
Rigo Richter gaben sich mächtig die Sporen und überholten sich bis
zum Abbruch des Rennens nicht nur einmal. "Ich hatte mir eigentlich
eine Taktik zurechtgelegt für die letzten Runden", gestand Günther
ein, nachdem er dem Yamaha-Piloten den zweiten Platz überlassen
hatte. Doch dazu kam es wegen des Abbruchs nicht mehr.
Die Kämpfe hinter den ersten Drei waren sogar noch spannender. Den
vierten Platz machten sage und schreibe acht Piloten unter sich aus.
Der Schnellste der Verfolger war René Mähr, der nebenbei noch im
Suzuki-GSX-R European Cup unterwegs ist. Der Österreicher hatte
jedoch gerade mal 17 Hundertstel Sekunden Vorsprung auf den Norweger
Tage Solberg und den Niederländer Swen Ahnendorp. Die knappen
Abstände resultieren natürlich vor allem aus der kurzen Renndistanz
wegen des Abbruchs. "Es ist natürlich schade", äußerte der Sieger
Arne Tode. "So soll ein Rennen nicht enden. Unsere Gedanken sind bei
dem gestürzten Fahrer."
Bereits zum dritten Mal in dieser Saison konnte die einzige Frau
im Feld der IDM Supersport in die Punkte fahren. Mit einem
dreizehnten Platz am Salzburgring bekam die 17-jährige Tschechin
Markéta Janáková erneut drei Zähler gut geschrieben und liegt damit
auf dem 15. Gesamtrang. Vorn führt Arne Tode mit 125 Zählern vor
Richter und Günther.
Ergebnisse IDM Supersport:
5. Lauf:
1. Arne Tode (Neustadt/Honda) 14:15,633 Min., 2. Rigo
Richter (Hohenstein-Ernstthal/Yamaha) 3,577 Sek. zur., 3. Jesco
Günther (Halver/Honda) 4,295 Sek. zur., 4. René Mähr (AUT/Suzuki)
16,174 Sek. zur., 5. Tage Solberg (NOR/Yamaha) 16,191 Sek. zur., 6.
Swen Ahnendorp (NED/Honda) 16,903 Sek. zur.
IDM-Punktestand:
1. Tode 125, 2. Richter 76, 3. Günther 72, 4.
Ahnendorp (NED/Honda) 49, 5. Sebastien Diss (FRA/Kawaski) 44, 6.
Christopher Nilsen (NOR/Kawaski) 42
IDM SUPERBIKE
Der Bottroper Michael Schulten und der
Österreicher Martin Bauer (beide Honda) teilten sich auf dem
Salzburgring die beiden Laufsiege in der IDM SUPERBIKE. Beim
Gastspiel der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft
erlebten 17.200 Zuschauer zwei packende SUPERBIKE-Rennen. Nach
seinem Sieg im zweiten Lauf übernahm Martin Bauer gleichzeitig auch
die Führung in der Meisterschaft, da sein Landsmann Andreas Meklau
stürzte und ausschied.
Die schnellste Trainingsrunde am Samstag hatte Michael Schulten
erzielt, der sich damit gemeinsam mit Andreas Meklau (Suzuki), dem
Belgier Didier Van Keymeulen (Yamaha) und Titelverteidiger Stefan
Nebel (Kawasaki) einen Startplatz aus der ersten Reihe sicherte. Mit
Honda, Suzuki, Yamaha und Kawasaki standen erstmals auch alle vier in
der IDM SUPERBIKE vertretenden Marken in der ersten Reihe - auch ein
Zeichen, wie ausgeglichen das Starterfeld mittlerweile ist.
Den besten Start beim Vormittagsrennen erwischte der Österreicher
Günther Knobloch, der aus der zweiten Reihe kommend sofort in Führung
ging. Doch bereits aus der zweiten Runde kam Michael Schulten, dessen
alpha Technik Van Zon Honda Racing Team sich für das Heimrennen eine
Menge vorgenommen hatte, als Führender zurück. "Mein Ziel war ganz
klar, schnell in Führung zu gehen und mich abzusetzen, damit ich mich
aus den Windschattenschlachten raushalten kann", gestand Schulten
nach dem Rennen. Die Strategie ging auf. Schulten machte sich aus dem
Staub, die Verfolger konnten die Lücke nicht mehr schließen.
Ein ganzer Pulk von Fahrern jagte dem Ausreißer hinterher - die
Verfolgergruppe reichte bis zu Rang 10. Während Günther Knobloch im
Laufe des Rennens bis auf Rang 8 zurückfiel, übernahm Kawasaki-Pilot
Stefan Nebel die Führung in der Verfolgergruppe, dicht gefolgt von
Martin Bauer. Die beiden waren sich in ihrem Ziel einig, Schulten
wieder einzufangen. Doch das Unterfangen scheiterte.
Inzwischen holte der Meisterschaftsführende, Andreas Meklau seinen
mit einem schlechten Start verlorenen Boden langsam auf und schob
sich Runde um Runde weiter nach vorn. In der vorletzten Runde lag er
dann plötzlich sogar vor Martin Bauer an dritter Stelle.
Während Schulten vorn einen klaren Rennsieg herausfuhr, wurde in der
Gruppe Nebel, Meklau, Bauer in der letzten Runde noch einmal richtig
"durchgemischt". Am Ende hatten die beiden Österreicher die Nase
vorn. Martin Bauer wurde Zweiter, Andreas Meklau Dritter - für Stefan
Nebel blieb nur der undankbare vierte Rang. Die Plätze fünf und sechs
gingen an Philipp Hafeneger (Suzuki) und Jörg Teuchert (Yamaha).
Das Klassewetter mit hohen Temperaturen hielt auch am Nachmittag
an und bescherte den Zuschauern einen weiteren Leckerbissen.
SUPERBIKE-Lauf 2 begann wieder mit einem furios startenden Günther
Knobloch, der aber erneut in der zweiten Runde von Schulten überholt
wurde. Und wieder versuchte Schulten die Flucht. Doch Martin Bauer
blieb auf Tuchfühlung und ließ dieses Mal seinen Honda-Markenkollegen
nicht weg.
Hinter den beiden Führenden verabschiedeten sich weitere Favoriten
gleich reihenweise. Andi Meklau büßte mit einem Sturz in der zweiten
Runde (Fahrerlagerkurve) seine Meisterschaftsführung ein. Jörg
Teuchert musste seine Yamaha in Runde vier mit technischem Defekt
(Teamzitat: "Hitzetod") abstellen. Der Belgier Werner Daemen folgte
eine Runde später mit einem Motorschaden an seiner Honda. Schließlich
gab auch Günther Knobloch auf und rollte an die Box.
Drei Runden vor Rennende kam Martin Bauer allein auf die
Start-Ziel-Gerade. Schulten fehlte. Der Vormittagssieger war in der
Fahrerlagerkurve über das Vorderrad weggerutscht. Martin Bauer fuhr
den Sieg sicher nach Hause. Damit übernahm der Österreicher auch
erstmals in seiner Karriere in der IDM SUPERBIKE-Klasse die Spitze
der Meisterschaft. "Das fühlt sich natürlich toll an, in einer Klasse
mit derart starken Piloten vorn zu sein. Aber jetzt wird es härter,
ich bin jetzt der Gejagte...", sagte der Niederösterreicher nach dem
Rennen.
Rang zwei im Nachmittagsrennen ging an den Suzuki-Piloten Philipp
Hafeneger, der sich von Startplatz neun Runde für Runde nach vorn
gekämpft hatte. Dritter wurde Kawasaki-Pilot Stefan Nebel, der damit
doch noch den Lohn für seine tolle Leistung ernten konnte, die
eigentlich schon im ersten Rennen einen Podestplatz wert gewesen
wäre.
Ein starker vierter Rang ging an Herbert Kaufmann, der vor seinem
Suzuki-Markenkollegen Roman Stamm und dem Yamaha-Piloten Didier Van
Keymeulen ins Ziel kam.
In der Meisterschaftswertung hat der Österreicher Martin Bauer
(Honda/155 Punkte) jetzt 8 Zähler Vorsprung auf seinen Landsmann Andi
Meklau (Suzuki/147). Dritter ist Suzuki-Pilot Christian Kellner
(130), dicht gefolgt von Stefan Nebel (124) und Jörg Teuchert (123).
In der Markenmeisterschaft holten die Honda-Piloten erneut 10
Punkte gegenüber Suzuki auf - die Wertung wird immer spannender.
Suzuki führt jetzt mit 322 Punkten vor Honda (313) und Yamaha (226).
Kawasaki hat bisher 136 Punkte eingefahren.
Ergebnisse IDM SUPERBIKE:
9. Lauf:
1. Michael Schulten (Bottrop) 23:08,181 Min., 2. Martin
Bauer (AUT/beide Honda) 4,766 Sek. zur., 3. Andreas Meklau
(AUT/Suzuki) 4,946 Sek. zur., 4. Stefan Nebel (Velbert/Kawasaki)
5,428 Sek. zur., 5. Philipp Hafeneger (Solingen/Suzuki) 5,696 Sek.
zur., 6. Jörg Teuchert (Hersbruck/Yamaha) 5,754 Sek. zur.
10. Lauf:
1. Martin Bauer 23:08,745 Min., 2. Philipp Hafeneger
10,406 Sek. zur., 3. Stefan Nebel 10,478 Sek. zur., 4. Herbert
Kaufmann (Ismaning) 10,791 Sek. zur., 5. Roman Stamm (SUI/beide
Suzuki) 11,867 Sek. zur., 6. Didier Van Keymeulen (BEL/Yamaha) 12,188
Sek. zur.
IDM-Punktestand: 1. Bauer 155, 2. Meklau 147, 3. Kellner 130, 4.
Nebel 124, 5. Teuchert 123, 6. Hafeneger 108
Markenmeisterschaft:
1. Suzuki 322, 2. Honda 313, 3. Yamaha 226,
4. Kawasaki 136
Quelle: Pressemitteilung IDM Int. Deutsche Motorradmeisterschaft