Lausitzer Rundschau: Zu Olympische Spiele/Doping-Verdacht
Archivmeldung vom 25.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei den Olympischen Winterspielen in Turin sorgen nicht nur die Wettkämpfe in der Loipe oder auf dem Eis für Spannung. Mindestens genauso spannend gestaltete sich das Warten auf die Ergebnisse der Doping-Proben von zehn österreichischen Biathleten und Langläufern.
Dabei war das Ergebnis im Grunde genommen zweitrangig. Fest stand
schon zuvor: Auch das negative Testergebnis kann kein Freispruch für
die österreichischen Sportler sein. Zu erdrückend sind die Fakten der
Razzia vom vergangenen Wochenende. Blutverschmierte Spritzen,
Apparate für Bluttests und -transfusionen sowie Athleten, die
panikartig das Land verlassen - all das hatte unabhängig vom
Dopingtest einen langen Schatten auf die morgen zu Ende gehenden
Winterspiele geworfen.
Täglich werden Informationen bekannt, mit welch krimineller Energie
die Sportbetrüger zu Werke gehen. Selbst dem naiven Konsumenten am
Fernseher fällt der unbefangene Jubel über die errungenen Medaillen
schwer. Ein Verdacht läuft inzwischen immer mit.
Und genau dieses Geflecht aus Verdächtigungen und Mutmaßungen ist
die tragische Kehrseite der Doping-Problematik. Denn beschmutzt
werden letztlich alle: die Täter, aber auch die sauberen Athleten.
Deshalb ist es im Sinne des gesamten Sportes, wenn der Kampf gegen
das Doping konsequent fortgeführt wird. Die konzertierte Aktion von
IOC und den italienischen Justizbehörden hat dabei Maßstäbe gesetzt.
Dennoch sollten wir realistisch bleiben. Zu gewinnen ist dieser Kampf
wohl nicht. Aber jeder entlarvte Dopingsünder ist zumindest ein
Teilsieg für den Sport.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau