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Rydzek ist Kombinations-Weltmeister

Archivmeldung vom 21.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG
Bild: VIESSMANN Werke GmbH & Co. KG

Johannes Rydzek hat bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften am Freitag in Falun die Goldmedaille in der Nordischen Kombination gewonnen. Der 23-Jährige aus Oberstdorf siegte nach einem Sprung von der Normalschanze und dem 10-Kilometer-Langlauf vor dem Italiener Alessandro Pittin und Jasom Lamy Chappuis aus Frankreich. Favorit Eric Frenzel verpasste das Podest.

Auf der Zielgeraden konnte sich Rydzek seinen Traum von Gold erfüllen, nachdem er sich das Rennen taktisch klug eingeteilt hatte und sich im Zielsprint schließlich gegen den Italiener Alessandro Pittin durchgesetzt hatte. Dabei mussten sich die Kombinierer zunächst in Geduld üben. Wegen des starken Winds begann das Springen erst mit dreieinhalbstündiger Verspätung. Trotz kürzerer Unterbrechungen ließ sich der erste Teil des Wettkampfs dann aber bei fairen Bedingungen für alle 50 Athleten durchführen. Aus dem Springen ging Topfavorit Frenzel als Sieger hervor. Der Oberwiesenthaler hatte sich mit dem Sprung auf 99 Meter einen Vorsprung von 21 Sekunden auf den Japaner Yoshito Watabe (95/116,4) herausgeholt. Auch Titelverteidiger Jason Lamy Chappuis konnte sich mit 95 Metern und 116,4 Punkten eine gute Ausgangsposition (+25 Sekunden) für das Rennen schaffen. Johannes Rydzek startete hinter Akito Watabe (92/114,8). Der Oberstdorfer belegte nach einem Sprung auf 93 Meter Platz fünf und musste 31 Sekunden aufholen. Auch Tino Edelmann gelang mit 91 Metern/107,6 Punkte ein guter Sprung auf Rang neun. Fabian Rießle war vor dem Laufen noch 23.

An der Spitze musste Olympiasieger Frenzel sein Tempo alleine machen. In der Verfolgergruppe machten die Verfolger Lamy Chappuis, Akito Watabe, Johannes Rydzek und Yoshito Watabe erfolgreich Boden gut. In der ersten Runde verlor Frenzel ein Drittel seines Vorsprungs und wurde nach 3,5 Kilometern schließlich geschluckt. Titelverteidiger Lamy Chappuis übernahm die Führung der Sechsergruppe. Rydzek ging an die zweite Position. In der dritten Runde wechselte sich der Titelverteidiger mit Rydzek bei der Führungsarbeit ab. Der Franzose hatte einem sehr guten Ski erwischt. Dahinter fädelten sich A. Watabe, Frenzel, Y. Watabe und Klemetsen in einer Linie auf. Doch überraschend übernahm ein ganz anderer die Führung. Alessandro Pittin hatte das Feld von hinten aufgerollt und 1 Minute 15 Sekunden gutgemacht. Vor der vierten Runde setzte sich der Italiener vor Lamy Chappuis, Rydzek und Frenzel - und verschärfte das Tempo.

Am letzten Anstieg startete Pittin den Angriff. Nur Rydzek konnte folgen und übernahm auf den letzen Metern die Führung. Der Oberstdorfer kämpfte und sicherte sich den Weltmeistertitel vor Pittin und Lamy Chappuis. Frenzel blieb nur der undankbare vierte Rang.

Stimmen zum Wettkampf

Johannes Rydzek: „Das ist ein unglaublicher Tag heute. Zuerst hat es eine Ewigkeit gedauert bis wir springen konnten und als wir endlich durften, habe ich einen guten Sprung abgeliefert. Danach wusste ich, dass meine Chancen auch in der Loipe gut sein würden. Daran dass es zum Titel reichen würde, habe ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht geglaubt. Als ich dann die Ziellinie passiert habe, gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Unglaublich.“
Alessandro Pittin (ITA): „Das Springen heute war wegen des wechselnden Winds heute eine echte Herausforderung. Als es endlich losging, war ich dann auf der Schanze etwas nervös. Trotzdem ist mir einer meiner besten Sprünge in diesem Winter gelungen. Das Rennen bin ich dann zunächst etwas langsamer angegangen, weil ich wusste, dass es hart werden würde. Weil ich gemerkt habe, dass ich gute Ski habe, konnte ich mich schnell von Jörgen Grabak lösen und mich weiter an die Spitze vorarbeiten. In der letzten Runde bin ich dann in Führung gegangen, weil es meinem Laufstil entgegen kommt, das Rennen von vorne zu machen. Am Ende vielleicht nicht die beste Taktik, aber immerhin hat es ja noch zu Silber gereicht.“

Jason Lamy Chappuis (FRA): „Es war ein sehr langer Tag heute, aber am Ende bin ich glücklich, weil ich überhaupt nicht mit der Medaille gerechnet habe. Auf der Strecke haben wir ein spannendes Rennen abgeliefert. Wir waren vorne zu Sechst. Ich habe gar nicht genau mitbekommen, was genau passiert ist. Aber immerhin hatte ich am Ende noch genug Power für den dritten Platz.“

Quelle: Viessmann Werke

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