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"Dafür ist ein Torjäger da" - Miroslav Klose nach seinem Tor zum 1:1-Ausgleich - (Interview in der baz)

Archivmeldung vom 01.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Er war einer der prägenden Akteure der Partie Deutschland-Argentinien. Und das obwohl Miroslav Klose für einmal nicht überragend spielte. Beim 0:1 durch Roberto Ayala zu spät gekommen, machte Miroslav Klose seinen Fehler 31 Minuten später wieder gut, mit seinem Kopftor zum 1:1. Später prallte er mit Argentiniens Goalie Roberto Abbondanzieri so unglücklich zusammen, dass sich beide verletzt auswechseln lassen mussten.

baz-FRAGE: Miroslav Klose, zu Beginn der Partie wurde die deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal an dieser WM in die Defensive gedrängt. Lag das an den taktischen Vorgaben oder an der Stärke der Argentinier?

MIROSLAV KLOSE: Wir haben den Fehler gemacht, ihnen (den Argentiniern, Red.) nicht unser Spiel aufzuzwingen. Dadurch wurden wir etwas zurück gedrängt. Es war allerdings auch unser Ziel gewesen, defensiv kompakt zu stehen. Und sie hatten ja bis zum Tor keine einzige Torchance.

baz: Sie waren an beiden Toren beteiligt...

KLOSE: Ich habe unglücklicherweise das Kopfballduell gegen Ayala verloren, da ich zunächst gedacht habe, der Ball würde von einem der Spieler vor mir geklärt. Gut, die Flanke kam dann doch durch und ich habe mich zu sehr auf den Ball und nicht genügend auf den Gegenspieler konzentriert. Das hat mich wirklich geärgert. Aber - ich konnte meinen Fehler ja wieder ausbügeln. Und wenn ich heute vielleicht nicht so gut gespielt habe... Ein Torjäger ist da, um Tore zu schiessen. Und das habe ich gemacht.

baz: War das Ihr bisher wichtigstes Tor der Karriere?

KLOSE: Das ist doch egal. Ich bin ein Mannschaftsspieler, Jens (Lehmann, Red.) hat heute sicher den grössten Anteil am Erfolg.

baz: Hatten Sie am Weiterkommen gezweifelt, als Sie das Penaltyschiessen als Beobachter miterleben mussten?

KLOSE: Nein, ich war bombenfest davon überzeugt, dass wir weiterkommen. Wie wir da an der Linie standen, da muss ich nicht viele Worte dazu verlieren: Wir alle waren uns sicher. Wir haben uns gesagt: Wenn wir nicht nach 90 und nicht nach 120 Minuten den Halbfinal erreichen, dann halt im Elfmeterschiessen.

baz: Haben Sie die hässlichen Szenen nach dem Schlusspfiff mitbekommen?

KLOSE: Ja, als es plötzlich Tumulte gab, wollte ich schlichten. Per (Mertesacker, Red.) wurde einfach umgetreten, als er dem Gegner die Hand geben wollte. Auf diese Art und Weise darf man sich nicht aus einem Turnier verabschieden.

baz: Wissen Sie noch, was Sie direkt nach dem letzten gehaltenen Penalty gedacht haben?

KLOSE: Gar nichts. Ich bin einfach zu Jens gelaufen. So schnell bin ich wohl während dem ganzen Spiel nicht gerannt.

Aufzeichnung: Florian Raz, Basler Zeitung.

Mehr zur WM aus Schweizer Sicht: www.baz.ch/epaper

Quelle: Pressemitteilung Basler Zeitung

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