Bundesligist Bayer Leverkusen macht weiter Verluste
Archivmeldung vom 26.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer skandalgeplagte Erstligist Bayer 04 Leverkusen macht weiter Verluste. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe. Im Geschäftsjahr 2005 schrieb die Fußballabteilung des Pharmakonzerns Bayer AG operativ ein Minus von knapp fünf Millionen Euro.
Mit diesem Ergebnis liege die
Fußball-Firma allerdings "voll im Fünf-Jahres-Sanierungsplan", sagte
Bayer-04-Manager Wolfgang Holzhäuser zum stern. Nach seinen Angaben
sollen spätestens mit der Saison 2007/2008 wieder schwarze Zahlen
erwirtschaftet werden.
Bayer 04 Leverkusen, gegen dessen langjährigen Manager Reiner Calmund
derzeit die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue
ermittelt, war 2003 in eine schwere Krise geraten und konnte wohl nur
durch hohe zusätzliche Finanzspritzen des Mutterkonzerns Bayer AG vor
dem finanziellen Kollaps gerettet werden. Wie Bilanzunterlagen des
Vereins zeigen, schloss die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ihr
Geschäftsjahr 2002/2003 mit einem Verlust von gut 42 Millionen Euro
ab. Die Bankschulden lagen derzeit bei 60,6 Millionen Euro.
Erst durch eine Umschuldung der Millionenkredite innerhalb der Bayer
AG, die Vorveräußerung künftiger potenzieller Transfer-Erlöse an eine
Bayer-Tochter für 37,3 Millionen Euro, sowie die Abgabe der
Namensrechte an dem Stadion an das Pharma-Unternehmen für rund 36
Millionen Euro konnte der Fußball-Betrieb aufrecht erhalten werden
"Wir mussten von den Krediten runter, bevor die Überschuldungsfrage
sich stellte", gibt Manager Holzhäuser heute zu. Alle
"Sondermaßnahmen zur Sanierung", hätten rund 100 Millionen Euro
betragen.
Pro Saison zahlt der Sponsor Bayer AG ohnehin schon 25 Millionen Euro
als so genanntes Imagegeld an die Kicker-Abteilung. Dieser Zuschuss
soll auch in Zukunft bestehen bleiben.
Quelle: Pressemitteilung stern, G+J