Kraft gelingt Revanche gegen Rekordflieger Wellinger
Archivmeldung vom 04.02.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSpannender hätte es kaum sein können: Andreas Wellinger oder Stefan Kraft? Ein deutscher oder ein österreichischer Sieg? Knapp fünf Punkte trennten am Ende den 23-Jährigen aus dem Salzburger Land vom derzeitigen DSV-Superadler aus Ruhpolding. Fast 19 000 Zuschauer hatten das Stadion im Stillachtal in einen Hexenkessel verwandelt, als es für die besten Skiflieger der Welt um die Podestplätze ging.
Die Skiflieger genossen eine unglaubliche Atmosphäre im Stadion, die Zuschauer erlebten einen ungewöhnlich starken Wettkampf, bei dem Andreas Wellinger nicht nur über den zweiten Platz jubelte, sondern auch über den Schanzenrekord, mit dem er sich ins Geschichtsbuch der Heini-Klopfer-Schanze eintrug. Lang nicht mehr soviel Adrenalin wie im ersten Durchgang habe er ausgeschüttet, sagte Wellinger, nachdem er mit einer Weite von 234,5 Metern zum Schanzenrekord gesegelt war. Stefan Kraft, der beim Auftaktspringen bereits den Weg zum Gesamtsieg der Vierschanzentournee gebahnt hatte, macht Oberstdorf offenbar besonders viel Spaß. Auch wenn er im letzten Durchgang angesichts der Flugshow Wellingers und dem tobenden Publikum doch etwas nervös geworden sei, habe er von seinem Selbstvertrauen profitieren können. Das habe ihm trotz des kleinen Tiefs nach der Tournee jetzt zum Sieg verholfen. „Ich bin mit den Kräften zwar noch nicht wieder da, wo ich war, aber beim Skifliegen braucht man eh viel mehr Gefühl“, so der Österreicher.
Der Weltcup-Führende Kamil Stoch (29) flog auf den dritten Rang. Mit dem war der Pole durchaus glücklich, nachdem er am Vortag noch ein paar Probleme hatte. Ein paar Änderungen im Flugsystem brachten den gewünschten Erfolg.
Daniel Andre Tande hatte offenbar das Training in der Oberstdorfer Fußgängerzone gut getan, denn als bester Norweger landete er auf dem vierten Platz. Das Duell der Familie Prevc entschied der jüngere Domen mit dem fünften Rang vor Bruder Peter. Von den DSV-Springern kamen auch Markus Eisenbichler (Rang 8) und Richard Freitag (Rang 10) unter die Top Ten.
Großes Lob hatten die drei Besten für die neue Schanze und die Superarbeit der Organisatoren. Auch Bundestrainer Werner Schuster bestätigte dieses Urteil. Eine stimmungsvolle Schanze, an der das Publikum nah dran ist und ein Kessel, in dem für Riesenatmophäre gesorgt sei, das mache das Skifliegen in Oberstdorf zu etwas ganz Besonderen. „Für mich ist dieses Skiflug-Stadion das stimmungsvollste im Weltcup.“
Weitere Informationen zum Skifliegen in Oberstdorf gibt es unter: http://www.skifliegen-oberstdorf.com/
Quelle: Skisport- und Veranstaltungs GmbH