Klaus Fischer: In Deutschland keine Wertschätzung für Torjäger
Archivmeldung vom 09.07.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland bemängelt der ehemalige Nationalspieler Klaus Fischer die Ausbildung im deutschen Fußball. Diese habe dazu geführt, dass es kaum noch echte Mittelstürmer gebe. "Ausgerechnet in Deutschland fehlt es an Wertschätzung für Torjäger", sagte der WM-Zweite von 1980 der "Welt am Sonntag".
"Es fehlt ein Mittelstürmer von internationaler Klasse. Wir hatten nur Mario Gomez. Zukünftig haben wir vielleicht auch wieder Sandro Wagner. Aber dann ist Ende." Timo Werner ist für Fischer ein Außenstürmer, keiner, der in der Mitte lauert. Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) werden entsprechende Versäumnisse eingeräumt. Daniel Niedzkowski, seit März Leiter des Fußball-Lehrer-Lehrgangs, sagte der "Welt am Sonntag": "Alles ist sehr strukturiert, organisiert und durchgeplant. Dadurch haben die Spieler sehr viel Wissen über das Spiel, aber an vielen Stellen ist diese Entwicklung vielleicht auf Kosten der Freiheiten der Spieler gegangen." Ähnlich sieht es auch der Jugendkoordinator von Borussia Dortmund. "Es hat lange Zeit die Tendenz gegeben, ohne richtigen Mittelstürmer zu spielen und die erfolgreichen Spanier zu kopieren", sagte Lars Ricken: "Wir brauchen wieder Spieler, die besonders kreativ darin sind, im letzten Drittel mutige Lösungen zu finden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur