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3. Liga: Köllner lacht, weil die Konkurrenz patzt

Archivmeldung vom 30.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Bild: Bundesliga

Nächster Dämpfer für den 1. FC Kaiserslautern im Aufstiegskampf - 1:3 auf dem Betzenberg gegen den BVB II - "nur" noch Dritter. "Den verschenkten Tabellenplatz 2" müsse sein Team geistig "erstmal abhaken", bilanzierte ein frustrierter Lautern-Trainer Marco Antwerpen, der auch über den Aufstiegsdruck sprach: "Du bist gezwungen, Spiele zu gewinnen und dann tust du dir als Mannschaft schwer. Das betrifft aber die Mannschaft und nicht jemand einzelnen. Das haben wir in den letzten 2 Spielen sehr wahrgenommen." Sogar der TSV 1860 München kann Lautern als Vierter mit 5 Punkten Abstand noch auf die Pelle rücken.

Michael Köllner grinste nach dem 3:0 gegen Absteiger Havelse so glücklich wie selten in der Saison: "Ich habe immer gesagt, dass die Saison am Ende aus ist." Köllners Glückszustand resultierte auch aus der 1:4-Niederlage der Osnabrücker in Freiburg. VfL-Coach Daniel Scherning war "sauer und enttäuscht". Würzburg steigt binnen 2 Spielzeiten von der 2. Liga bis in die Regionalliga ab. Immerhin mit einem 4:2 in Meppen auf ihrer Abschiedstour.

Nachfolgend die wichtigsten Stimmen des 36. Spieltags am Samstag. Einen Kracher gibt es am Montag mit der Partie zwischen SV Waldhof Mannheim und dem MSV Duisburg - ab 18.45 Uhr live bei MagentaSport.

TSV 1860 München - TSV Havelse 3:0

Vielleicht geht ja doch noch was beim TSV 1860 München mit dem 3.Platz - weil die Konkurrenz patzt, scheint Sechzig mit 5 Punkten Abstand auf Platz 3 noch nicht völlig abgeschlagen. Das Ziel 4. Platz ist mit 58 Punkten allerdings deutlich realistischer. "Wichtig war, dass wir gegen einen tiefstehenden Gegner geduldig bleiben. Du musst 90 Minuten deinen Job erledigen." 1860-Trainer Michael Köllner war bester Laune, applaudierte den Fans, herzte Team und insbesondere seinen Torjäger Bär: "In der 1. Halbzeit haben wir uns noch ein wenig schwergetan, viele falsche Lösungen gewählt. Zweite Halbzeit Bombenspiel meiner Mannschaft, ganz viele Strafraumszenen, viele Möglichkeiten. Ja, dann brauchen wir einen Standard. Aber ja: Supertag heute."

Es ist ein Löwentag, weil Osnabrück, Saarbrücken und Lautern verloren haben - Michael Köllner grinste sehr glücklich, wie selten in der Saison: "Ich habe immer gesagt, dass die Saison am Ende aus ist. Und nicht vorher, wie es immer der eine oder andere erzählt."

Zum alleinigen Torjäger Marcel Bär mit 19 Toren: "Für ihn freut´s mich besonders. Ich habe ihm schon im Dezember gesagt: bei mir wirst du noch ein Haufen Tore schießen."

"Ich will jetzt auch die Kanone haben!" Marcel Bär über seine Treffer 18 und 19 und die aktuelle Torjäger-Krone: "Ich habe mich riesig gefreut. Aber es war ein schwieriges Spiel. Ein absolutes Geduldsspiel. Havelse hat hinten gebunkert, vorne 2 schnelle Leute. Hat auch die eine oder andere Möglichkeit, in Führung zu gehen, weil wir das Tor nicht gemacht haben. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen, da wurde es auch etwas lauter. Da mussten wir wach und konzentrierter werden."

Havelses Trainer Rüdiger Ziehl schlug sich mit dem Absteiger erneut tapfer: "In der 1.Halbzeit haben wir auf Augenhöhe gespielt, gegen eine gute Mannschaft wie Sechzig. In der 2. Halbzeit muss man einfach mal anerkennen, dass es für Sechzig noch um viel geht - die wollen einfach diesen 4. Platz. Da muss man dann auch anerkennen, dass wir gegen eine richtig gute Mannschaft verdient verloren haben."

1. FC Kaiserslautern - Borussia Dortmund II 1:3

Der nächste dicke Dämpfer im Aufstiegskampf für den 1. FC Kaiserslautern. Nach der Niederlage in Wiesbaden verlieren die Pfälzer auch zuhause gegen Dortmund II und stehen nur noch auf Platz 3: Das Ganze mit einem Spiel mehr als der Tabellenzweite aus Braunschweig. Trainer Marco Antwerpen, warum der FCK das Spiel verlor: "Nach dem 0:1 hatten wir ganz viele unglückliche Situationen und haben uns damit selbst aus dem Spiel rausgenommen." Ob der Druck und die Erwartungshaltung der Region die Spieler vielleicht etwas lähmt: "Das ist bei jedem Spiel unterschiedlich und das kann ich nicht für jeden beurteilen. Es gibt halt solche Situationen, wenn es auf die Zielgerade geht. Du bist dann gezwungen, Spiele zu gewinnen und dann tust du dir als Mannschaft schwer. Das betrifft aber die Mannschaft und nicht jemand einzelnen. Das haben wir in den letzten 2 Spielen sehr wahrgenommen... Das müssen wir jetzt so akzeptieren und wir sind schwer enttäuscht."

Vor dem Spiel in Köln "müssen wir uns jetzt erstmal sammeln und die Niederlage und den verschenkten Tabellenplatz 2 erstmal abhaken. Das wird jetzt auch erstmal ein paar Tage dauern und das wird nicht leicht. Danach müssen wir uns dann auf das letzte Spiel in Köln vorbereiten und da müssen wir zumindest einen Punkt holen."

Rene Klingenburg über die Niederlage: "Dortmund hat es sehr gut gemacht... Ich will keinem Spieler einen Vorwurf machen, aber man hat schon gemerkt, dass wir nicht so durchgekommen sind, wie wir uns das erhofft hatten. Dann bekommt man so ein bitteres Tor und rennt in dieser Situation momentan noch einem Rückstand hinterher. Trotzdem ein großes Kompliment an die Fans. Hier hat nach Abpfiff keiner gepfiffen und das spricht für den Verein und die Region. Noch ist nichts verloren. Man muss bis zum Ende alles geben. Wir versuchen, nächste Woche einen vernünftigen Abschluss hinzubekommen."

Die Dortmunder haben nun 49 Punkte auf dem Konto und bestritten damit die beste 3. Liga-Saison der Vereinsgeschichte. Trainer Enrico Maaßen: "Wir sind bei uns geblieben und das ist sehr wichtig. Wir haben den Matchplan super umgesetzt. Wir wussten, dass wir ihnen wehtun können mit unserem Tempo und das haben wir sehr gut gemacht... Sowas hier auf dem Betzenberg als so junges Team: Chapeau vor dieser Leistung heute."

SC Freiburg II - VfL Osnabrück 4:1

Der SC Freiburg klettert durch den Sieg auf Platz 10 in Tabelle. Trainer Thomas Stamm: "Spaß macht mir, dass wir uns belohnt haben. Das war von der Leistung her wieder gut... Bis jetzt scheint es auch einzutreffen, dass wir gewinnen, sobald Vincent (Vermeij) trifft."

Was ihm bei seiner Mannschaft am meisten gefallen hat: "Die Art und Weise, dass wir mal anders verteidigt haben. Ein bisschen tiefer... Das haben wir gut gemacht. Da ziehe ich den Hut."

Mit welcher Schulnote er die Saison seiner Mannschaft einordnen würde: "Eine 2 trifft es schon ganz gut. Wir haben für uns immer noch den Anspruch, dass wir Luft nach oben haben."

Der VfL Osnabrück kassiert eine bittere Niederlage im Kampf um Platz 4, der gleichbedeutend ist mit der Qualifikation für den DFB-Pokal. Trainer Daniel Scherning zum 1:4: "Wir haben nicht gut agiert. Wir haben zu keiner Phase richtig ins Spiel reingefunden. Freiburg war sicherlich ein bisschen besser, aber wir haben überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden. Dementsprechend bin ich auch sauer und enttäuscht über unsere Leistung... Wir haben zu sorglos Fußball gespielt und zu sorglos verteidigt. Da haben wir dann auch die Quittung für bekommen."

SC Verl - SV Wehen Wiesbaden 3:0

Der SC Verl gewinnt ein wichtiges Spiel im Abstiegskampf, kann den Klassenerhalt mit einem Punkt Rückstand auf Viktoria Berlin schaffen. Verls Trainer Michael Kniat: "Wir waren mit der 1. Halbzeit sehr zufrieden und haben es hinten raus sehr souverän zu Ende gespielt. Mit dieser Leistung bin ich sehr, sehr zufrieden." Am kommenden Freitag trifft das Team im nächsten wichtigen im Signal Iduna Park auf Borussia Dortmund II. Das große Stadion ist ihm allerdings egal: "Natürlich ist es schön, in so einem Stadion zu spielen. Aber auch da gibt es nur 3 Punkte und die wollen wir auch holen. Wir wissen nämlich, dass das Gold wert wäre. Da ist es mir auch komplett 'wumpe', wo wir die Punkte holen, Hauptsache wir gewinnen das Spiel."

Der SV Wehen Wiesbaden rutscht durch die Niederlage ab auf den 9. Platz und muss im nächsten Spiel auch noch auf Kapitän Sascha Mockenhaupt verzichten, der mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Trainer Markus Kauczinski nach der Niederlage: "Mit der Roten Karte war das Spiel dann entschieden. Wir hatten zwar die Möglichkeiten, nochmal zurückzukommen, aber wir hatten nicht mehr die Energie, um da nochmal dagegenzuhalten... Ich muss das heute aber erstmal verarbeiten."

Hallescher FC - Viktoria Köln 1:1

Halles Fans sind sauer - wieder kein Sieg. Das 4. Remis in Folge, seit 6 Spielen wartet der HFC auf einen Dreier und mit 39 Punkten ist man noch lange nicht durch, weil auch die Konkurrenz punktet. Halles Trainer André Meyer: "Wir hatten alles auf Sieg gestellt. Ich hab´s den Jungs gerade gesagt: Kompliment zu diesem Auftritt. Wir haben das Spiel fast durchweg kontrolliert und irgendwann musst du den Sack auch mal zumachen. Unser Standardspruch ist seit Januar: viel Aufwand, wenig Ertrag. Uns fehlt die Gier, mit allem was ich habe, den Ball über die Linie zu drücken."

Halles Marcel Titsch Rivero, Verursacher des 0:1 und Schütze zum 1:1 über seinen Ärger, dass "wir den Deckel nicht draufgemacht haben. Wir hatten 2,3 wirklich gute Chancen. Da muss es dann auch scheppern. Schon enttäuschend, dass wir das 2:1 nicht gemacht haben...das ist gerade ein Schneckenrennen. Wir reden jede Woche das Gleiche - wir machen, wir tun. Spielerisch ist das auch in Ordnung. Aber mal einen Sieg hinzubringen, da tun wir uns gerade schwer. Nächste Woche in Würzburg wollen wir alles klarmachen. Scheißegal wie wir spielen, Hauptsache wir holen die 3 Punkte."

"Es liegt in unserer Hand", meinte Kölns Trainer Olaf Janßen zum Abstiegskampf, in dem die Viktoria mit 3 Punkten Abstand auf Verl verwickelt ist: "Wir haben extrem viele Meter gemacht. Die Jungs haben sich die Seele aus dem Leib gelaufen. In der 2. Halbzeit ging nach vorne gefühlt nix mehr, da hatte Halle auch einige gute Chancen. Meine Jungs haben alles gegeben, den Punkt nehmen wir gerne mit."

SV Meppen - Würzburger Kickers 2:4

Der SV Meppen verliert trotz 2:1-Führung und kassierte nach Abpfiff ordentlich Pfiffe von den Rängen, steht weiter auf Platz 12. Trainer Rico Schmitt: "Nach dem 2:2 waren wir in einer Schockstarre. Dann war das 2:3 viel zu einfach und das 2:4 auch... In großen Teilen der 1. Halbzeit waren wir zu pomadig... Es gibt keine Ausreden. Wir haben hier geführt zur Halbzeit... Die ersten 15 Minuten nach der Halbzeit waren in Ordnung. Damit können wir zufrieden sein... Danach hat dann der Glaube gefehlt. Das war nicht gut in Summe."

Der Abstieg von Würzburg war bereits vor dem Spiel schon sicher abgestiegen. Trainer Ralf Santelli: "Dieser Sieg war uns auch wichtig. Wir haben sicherlich Dreiviertel des Spiels dominiert. Wir waren zweimal in Rückstand und sind immer wieder zurückgekommen. Das sind wir ganz vielen schuldig gewesen und das haben wir allen bewiesen."

Leon Schneider erzielte sein 1. Tor. Eine gute Verabschiedung ist für ihn und das Team wichtig: "Das war auf jeden Fall ein Ziel von uns. Wir konnten nicht mehr viel verlieren und wir wollten deswegen das Bestmögliche für uns als Mannschaft rausholen und das haben wir getan."

Die Stimmen vom Freitag und Clips:

Eintracht Braunschweig - 1. FC Magdeburg 2:1 - Titzens Zorn auf Fifa-Schiri Siebert

Hart erkämpfter, aber schmeichelhafter Erfolg der Braunschweiger, es ist der 4. Sieg in Folge, der sie auf Platz 2 bringt. Fifa-Schiri Daniel Siebert sorgt für viel Diskussionsbedarf, als er das 2:2 der Magdeburger nach intensiver Beratung zurücknimmt. Braunschweig-Trainer Michael Schiele war auch deshalb schlichtweg erleichtert: "Es war ein wildes Spiel, es war ein geiles Spiel. Wir haben viel arbeiten müssen. Das 2:2 ist zurecht aberkannt worden, weil der geht ja mit dem gestreckten Fuß rein."

Schiele über die "weiteren Aussichten": "Wir haben gesagt, dass wir die Relegation sicher wollen. Aber jetzt haben wir ja auch schon ein paar Punkte Vorsprung."

Zwei Treffer nicht anerkannt, Magdeburgs Trainer Christian Titz war von der Niederlage und den Umständen, etwa der aberkannte Treffer zum 2:2, genervt: "Ja. Ich weiß, wir sind durch. Aber wenn heute der entscheidende Tag gewesen wäre, dann wäre es gefährlich geworden. Wir haben 2 reguläre Tore gemacht und wenn wir in ein Spiel gehen, dann wollen wir wirklich gewinnen. Wir haben alles gegeben. Und heute waren die Schiedsrichter gegen uns."


Viktoria Berlin - 1. FC Saarbrücken 2:1 - Koschinat stocksauer über "Riesenrückschritt"

Ein wenig Luft auf die Abstiegsplätze verschafft sich der Aufsteiger Berlin durch einen späten Siegtreffer. Die Viktoria ist nächste Woche spielfrei, muss mit 37 Punkten auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Viktoria Trainer Farat Toku: "Die Jungs glauben an sich und das macht uns gerade so stark. Ich bin einfach überglücklich."

Viel Frust und viel Feuer schwelt in Saarbrücken, die in den letzten Partien offenbar den Aufstieg und ein gutes Saison-Ergebnis verspielen. "Ein Riesenrückschritt, das war ein Riesenrückschritt. Man hat doch gesehen, dass diese Mannschaft hier wirklich tot war." Saarbrückens Trainer Uwe Koschinat war stinksauer über die erneute Pleite: "Wir hatten das Spiel sehr, sehr sicher im Griff. Hintenraus ist es auch nicht mehr entschuldbar, dass wir permanent unter irgendwelchen Bällen durchspringen. Dass wir ausgekontert werden wie letzte Woche in Verl, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. Ich finde das inakzeptabel. Berlin kämpft hier um das persönliche Überleben. Aber wenn ich was mitnehmen will, dann muss ich eben dagegenhalten."

3. Liga LIVE bei MagentaSport - 36. Spieltag:

Montag, 02.05.2022

  • Ab 18.45 Uhr: Waldhof Mannheim - MSV Duisburg

FLYERALARM Frauen-Bundesliga

Mittwoch, 04.05.2022

  • Ab 19.00 Uhr: SGS Essen - VfL Wolfsburg

Quelle: MagentaSport (ots)

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