"Challenge Bibendum" Geräuschlos in Paris auf die Siegertreppe
Archivmeldung vom 06.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVom 7. bis 12. Juni glich Paris einem Science Fiction Film. Futuristische Fahrzeuge glitten lautlos über die Straßen. Alle Fahrzeuge hatten zwei Dinge gemeinsam: sie wurden mit energiesparenden Antriebstechniken betrieben und nahmen Teil am "Challenge Bibendum".
Das Rennen, das nun im 8. Jahr von Michelin ausgerichtet wurde, und jedes Jahr in einer anderen Großstadt der Welt stattfindet, zog in den ersten Jahren Tüftler an, dann Hochschulen und inzwischen beteiligen sich auch die großen Automobilkonzerne daran. In diesem Jahr traten rund 50 Teams mit 80 Fahrzeugen zum Wettbewerb um die beste alternative Antriebstechnik an.
Für Professoren und Mitarbeiter des Instituts für Brennstoffzellen der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik (FHTE) war die Teilnahme deshalb schon fast ein Muss. Und es war ein Ansporn, ein Fahrzeug zu entwickeln, das nicht nur in der Werkstatt "läuft", sondern sich auch mit anderen Fahrzeugen im Versuch misst. Der "Ergolite Glider 2", wie das liegefahrradähnliche Gefährt mit einem elektrischen Antrieb getauft wurde, wurde von drei Gruppen von Studierenden entwickelt. Das Fahrzeug ist ausgerüstet mit einer Lithium-Ionen-Batterie und einem 3-kW-starken Elektromotor. Als Highlight für das nächste Semester wird das Fahrzeug mit einem Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet. Der Glider verbraucht mit seinem Elektromotor auf 100 km 1,5 kWh bei einer Reisegeschwindigkeit von durchschnittlich 40 km/h. Dies entspricht umgerechnet einem Benzinverbrauch von 0,17 Liter auf 100 km oder 30 Cent Stromkosten auf 100 km.
Mit diesem Elektroantrieb punktete die Mannschaft der FHTE im Rennen. In der Gruppe "Urban Mobility" für Zweiradfahrzeuge erhielt die FHTE den Preis für das beste Gesamtergebnis aller technischen Disziplinen wie Beschleunigung, Verbrauch, Höchstgeschwindigkeit, Reichweite, Bremstest. Der Pokal des "Challenge Bibendum Award 2006" steht nun in der Werkstatt des Instituts für Brennstoffzellen. "Er ist ein Ansporn für unsere Studierenden, er ist aber auch ein Beleg dafür, dass unsere Studierende in ihren Semesterprojekten sowohl was Kreativität und Innovationsfähigkeit betrifft, als auch in der technischen Ausführung Spitzenqualität abliefern," sagte Prof. Ferdinand Panik stolz, der maßgeblich an den Projekten für alternative Fahrzeugkonzepte beteiligt ist.
Die Brennstoffzelle befindet sich bereits in Vorbereitung zum Einbau ins Heck des Fahrzeugs. Wenn dies erfolgt ist, dann hat der Ergolite Glider die dreifache Reichweite gegenüber den jetzigen Akkus. Ein Sieg im nächsten Challenge Bibendum ist dann schon fast vorprogrammiert. Martin Ziegler, Assistent der FHTE, technischer Betreuer und Erfinder des Ergolite Gliders, wäre sofort wieder dabei: "Bei gesperrten Straßen durch Paris zu fahren, vorbei an den ganzen Sehenswürdigkeiten, ohne Benzingestank und Lärm, das ist schon ein besonderes Erlebnis!" Das nächste Challenge Bibendum findet in Shanghai statt.
Weitere Informationen: http://www.mz-sports.de/ergolite.html
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.