Vierschanzentournee: Granerud ganz souverän
Archivmeldung vom 29.12.2022
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sieger in Oberstdorf zum Tournee-Auftakt hieß Halvor Egner Granerud (312,4). Der Norweger setzte sich vor den beiden Polen Piotr Zyla (299,0) und Dawid Kubacki (294,9) durch. Vor 25 000 begeisterten Zuschauern in der Allgäuer Arena erarbeiteten sich Lokalmatador Karl Geiger (293,6) als Vierter und Olympiasieger Andreas Wellinger (285,2) als Sechster eine unerwartet gute Ausgangspositionen für den weiteren Tournee-Verlauf. Während Philipp Raimund (14./257,0), der Willinger Stephan Leyhe (20./244,1) und Constantin Schmid (29./224,2) wenigstens punkten konnten, galt das für Markus Eisenbichler und Pius Paschke nicht.
Mit seinem Sprung auf nur 115 Meter schied „Eisei“ im K.o.-Duell gegen den Türken Fatih Arda Ipcioglu bereits im ersten Durchgang aus. «Die Verfassung stimmt hinten und vorne nicht», sagte Eisenbichler im ZDF. "Ich muss mal mit den Trainern reden, ob es Sinn macht, sich noch weiter zu quälen."
Die Schattenbergschanze liegt auch Leyhe nicht besonders. „Die Kante ist knackig. Dann sacke ich immer etwas ab und aus der niedrigen Luke wird es dann schon etwas zäh“, kommentierte der 30-jährige Schwalefelder seine 122 und 116,5 m, nachdem er sich mit 125 m im K.o.-Duell gegen Italien neue Hoffnung Giovanni Bresadola (123,5 m) noch klar durchgesetzt hatte. Wie schon beim Weltcup in Engelberg konnte sich der Upland-Adler aber am Ende über die Leistung seines Zimmerkollegen Wellinger und die von Karl Geiger mehr freuen als über die eigenen Sprünge. Zusammen mit Raimund und Schmid klatschte er die beiden besten DSV-Adler anerkennend im Auslauf ab.
Bundestrainer Horngacher hatte seinen Adlern einiges zugetraut, was Geiger und auch Wellinger auch bestätigten. Auch mit Raimund, der eine frische Brise ins Team bringt, („heute freilich eine Rückenwind-Brise“, so der Neuling) und Leyhe mit Abstrichen auf seiner ungeliebten Schanze konnte er bei unsteten Windbedingungen noch einigermaßen zufrieden sein. Schmid verhinderte anders als „Eisei“ und Paschke die totale Pleite.
Schon am Samstag steht die Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen an. Mit einem dicken Fragezeihen hinter Eisenbichler: "Ich muss mal überlegen, was ich noch mache. Garmisch mag ich gerne, Oberstdorf eigentlich aber auch", sagte der Siegsdorfer, dessen bestes Ergebnis des WM-Winters bislang eine neunter Platz in Titisee-Neustadt ist. Der mehrfache Weltmeiser hatte die Tournee zuletzt 2015/16 nicht beendet. Damals war er in Oberstdorf nur auf Rang 41 gelandet und war in Garmisch-Partenkirchen sogar in der Qualifikation gescheitert. Auf der Olympiaschanze wird auch die nationale Gruppe mit Simon Spiewok am Start sein.
„Es lief heute durchwachsen. Der erste Sprung war so weit eigentlich ganz okay. Ich tue mich auf dieser Schanze etwas schwer, besonders bei Rückenwindverhältnissen und wenig Anlauf, dann wird es nicht leichter. Ich habe jetzt die schwierigste Schanze für mich persönlich hinter mir und jetzt kann ich positiv nach vorne schauen“, bilanzierte Leyhe am Ende und blickte optimistisch auf die nächsten Aufgaben.
Ergebnis Oberstdorf 29.12.2022
Quelle: SC Willingen