WM: Bei Extremwetter haben Außenseiter bessere Chancen
Archivmeldung vom 19.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei welchem Wetter wird Deutschland Weltmeister? Diese Fragestellung ist Hintergrund der ersten Untersuchung über den Zusammenhang zwischen dem Wetter und dem Ausgang von Fußballspielen. Das "Wettermagazin" hat dabei über 90 WM- und Länderspiele der heißesten Titelaspiranten Argentinien, Brasilien, Deutschland, England, Frankreich und Italien ausgewertet.
Die Ergebnisse werden nun veröffentlicht. Frank Böttcher,
Herausgeber des "Wettermagazins": "Wir konnten das sprichwörtliche
Fritz-Walter-Wetter erstmals als spielentscheidenden Faktor
nachweisen." Je widriger die Wetterbedingungen sind, um so weniger
können vermeintlich spielerisch überlegene Mannschaften ihre
Fähigkeiten abrufen und die Chancen nähern sich an. Böttcher: "Bei
über 30 Grad oder einem starken Gewitterregen wären bei einer Partie
Brasilien gegen Deutschland die Gewinnchancen fast gleich verteilt",
während Brasilien bei Temperaturen um 20 Grad und trockenem Platz die
eindeutig größeren Chancen hätte.
Das Motto "Über den Kampf ins Spiel finden" trifft auf schwächere
Mannschaften dann zu, wenn die Platzbedingungen extrem ungünstig
sind. Vor allem scheinen aber die Spielergebnisse dann deutlich vom
Zufall abzuhängen. Ermittelt wurden in der Untersuchung die Wind-,
Hitze- und Kältespezialisten, sowie die durchschnittliche Temperatur,
bei der die Nationalmannschaften gewonnen haben. Die Liste der
Hitzespezialisten (Spiele über 27 Grad) wird von Italien angeführt,
während bei Spielen unter 18 Grad Brasilien führt. Die höchste
durchschnittliche Temperatur bei gewonnenen Spielen weisen mit 23,3
Grad Italien und Deutschland auf. "Ein überraschendes Ergebnis", so
Böttcher, "hier hatten wir mit Brasilien gerechnet." Offenbar wirkt
sich aber der Umstand aus, dass viele Brasilianer in Europa spielen
und sich auf die Temperaturen hier eingestellt haben.
Quelle: Pressemitteilung Wettermagazin