Gewerkschaft: Jeder vierte Fußballprofi hat am Ende Schulden
Archivmeldung vom 27.12.2013
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserJeder vierte Fußballprofi hat am Ende seiner Karriere Schulden. Das sagte der Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VdV, Ulf Baranowsky, der "Welt". Den Vereinen sei die Problematik bekannt, viele aber würden nichts dagegen tun. "Unter den Klubs gibt es einige, die uns dabei die Türen öffnen und gut mitziehen. Es gibt aber auch andere, die das - ich drücke es mal freundlich aus - locker sehen und die Notwendigkeit nicht unbedingt erkennen."
Gerade jungen Spielern würde viel zu oft vorgegaukelt werden, dass der Job als Fußballprofi auch eine Qualifikation für die Zeit nach der aktiven Karriere sei. Baranowsky sagt: "Die Spieler im U-23-Bereich haben oft völlig falsche Vorstellungen vom Leben - insbesondere dem Berufsleben - haben. Es ist ja legitim, dass 90 Prozent nach der Karriere im Bereich Fußball bleiben wollen. Das ist aber mathematisch schon mal schwierig, weil die Jobs sehr begrenzt sind und zudem Qualifikationen erfordern, die hart erworben werden müssen. Das gilt es den Spielern klarzumachen - und auch den Eltern. Es muss frühzeitig ein Plan B entwickelt werden."
Schuld an der Misere sind seiner Meinung nach auch die Berater der Fußballer: "Im Großen und Ganzen geht es den meisten hauptsächlich darum, einen Transfer einzufädeln und dafür Provision zu bekommen. Wir sehen es oft bei Profis, die irgendwann nicht mehr vermittelbar sind, wie der Eifer der Berater nachlässt. Dann stehen die Jungs plötzlich allein da. Jungs, die mal gut und umringt von Schulterklopfern waren, verspüren plötzlich eine große Leere. Einige Berater gehen dann nicht mal mehr ans Telefon. Da bricht für einige Spieler eine kleine Welt zusammen, weil sie geglaubt haben, dass die Beziehung zum Berater eine Freundschaft war. Das ist ein Trugschluss."
Die ehemaligen Fußballprofis Benno Möhlmann, Frank Pagelsdorf und Ewald Lienen hatten 1987 die Spielergewerkschaft VdV gegründet. Die Vereinigung der Vertragsfußballer ist vor allem dafür da, die wirtschaftlichen und sozialen Interessen ihrer 1.200 Mitglieder zu wahren und fördern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur