Kanu-Polo-Teams feiern Doppel-Gold
Archivmeldung vom 31.07.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Kanu-Polo-Mannschaften haben ihren Doppelerfolg von den World Games in Cali wiederholt. Die Frauen-Mannschaft siegte sehr souverän gegen Frankreich 5:0. Die Männer mussten etwas mehr kämpfen, siegten schlussendlich aber völlig verdient mit 4:1-Toren gegen Italien.
Wie bereits beim 6:1-Halbfinalerfolg gegen den aktuellen Weltmeister Neuseeland überzeugten die deutschen Kanu-Polo-Frauen im Finale durch eine starke Defensive und eine effektive Offensive. Es waren noch nicht einmal drei Minuten gespielt, da lagen die Deutschen nach Toren von Leonie Wagner und Katharina Kruse 2:0 in Front. Eine Führung, die sie bis zur Halbzeit mit zwei weiteren Treffern untermauerten. In der zweiten Hälfte verteidigten die Französinnen offensiver und setzten die deutsche Mannschaft frühzeitig unter Druck. Wirklich in Gefahr geriet der deutsche Erfolg aber nie. Denn immer wieder konnten sich die Deutschen auf Fabienne Thole verlassen, die ihren Kasten bis zum Schluss sauber hielt. Nach dem Schlusspfiff lagen sich die deutschen Spielerinnen in den Armen und ließen sich von den mitgereisten Fans feiern.
Ein Bild, dass sich rund eine halbe Stunde später wiederholen sollte, denn auch die deutschen Kanu-Polo-Männer überzeugten im Finale gegen Italien und sicherten sich verdientermaßen die Goldmedaille. Die 2:0-Halbzeitführung durch Jakob Husen und Jonas Vieren konnten die Italiener erst knapp drei Minuten vor Schluss verkürzen. Wirklich nervös machte der Anschlusstreffer die deutsche Auswahl aber nicht. Lukas Richter sorgte mit einem gekonnten Heber 1:30 Minute vor Schluss für die Vorentscheidung und genoss nach Schlusspfiff sichtlich das Bad in der Menge von Freunden und Familie am Beckenrand.
Tauzieher gewinnen Bronze
Mit einer taktisch ausgereiften Leistung haben die deutschen Tauzieher die Enttäuschung des Vortages vergessen gemacht und die ersehnte Medaille gewonnen. Mit der 700-kg-Mannschaft hatten sie gestern noch das Halbfinale im letzten Zug gegen Belgien verzockt. Heute ging die 640-kg-Mannschaft von Trainer Andreas Berl hochkonzentriert in die Begegnungen, sparte an den entscheidenden Stellen Kraft und überzeugte im Zug um die Bronzemedaille gegen Schweden zur rechten Zeit.
„Den Jungs war nach der Enttäuschung gestern schon der Druck anzumerken. Sie sind damit aber super umgegangen. Wir hatten uns eine Medaille vorgenommen und sind sehr glücklich, dass wir unser Ziel erreicht haben“, bilanzierte Axel Herre, Sportdirektor des Deutschen Rasenkraftsport- und Tauzieh-Verbandes.
Thai-Kämpfer Styben verpasst Medaille
Jakob Styben, der einzige deutsche Muaythai-Kämpfer bei den World Games in Breslau, hat in seiner Gewichtsklasse bis 91 kg die Bronze-Medaille verpasst. Gegen den Tschechen Jakub Klauda verlor er nicht ganz zweifelsfrei nach Punkten. "Wir akzeptieren das Urteil, haben es aber anders gesehen", kommentierte Detlef Türnau, Vorstand des Muaythai Bundes Deutschland, den Kampfausgang. Styben hatte sich im starken Feld, das mit Welt-und Europameistern gespickt war, gut verkauft. "Es war für uns eine tolle Zeit in Breslau, auch wenn wir heute leider nicht das erreicht haben, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Türnau.
World Games Team Deutschland zieht Erfolgsbilanz
Mit einem großen Erfolg für das World Games Team Deutschland sind am Sonntag die zehnten Weltspiele der nichtolympischen Sportarten in Breslau zu Ende gegangen. Mit den beiden Goldmedaillen im Kanu-Polo am Abschlusstag schob sich das Team mit 18 Mal Gold auf den zweiten Rang aller 111 teilnehmenden Nationen. Nur Russland gewann mehr Goldmedaillen. Italien kam auf 16, Frankreich auf 14 Mal Gold.
„Team Deutschland hat sich in diesen zehn Wettkampftagen sehr leistungsstark gezeigt und in vielen verschiedenen Wettbewerben Weltklasseleistungen erbracht“, sagte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Delegationsleiter in Breslau. „So haben wir das gute Ergebnis von vor vier Jahren in Cali noch einmal deutlich verbessert, sowohl was die Anzahl als auch was die Farbe der Medaillen betrifft. Und vor allem haben wir gezeigt, wie vielfältig, wie faszinierend der Sport sein kann und wie erfolgreich wir ihn gestalten können.“ Schimmelpfennig bekräftigte, dass der DOSB anstrebe, bei der anstehenden Leistungssportreform die nichtolympischen World-Games-Sportarten besser zu fördern.
Auch nach der Anzahl der Medaillen nimmt Team Deutschland mit 42 einen Spitzenrang ein. Nur Russland (62) und Frankreich (43) sammelten mehr. Vor vier Jahren hatte Deutschland mit 15 Mal Gold und insgesamt 30 Medaillen Rang vier belegt hinter Italien (18/49), Russland (17/53) und Frankreich (16/40).
Quelle: DOSB