Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Sport Studie: Bundesliga mit erneutem Rekordumsatz

Studie: Bundesliga mit erneutem Rekordumsatz

Archivmeldung vom 07.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Logo der Fußball-Bundesliga seit 2010
Logo der Fußball-Bundesliga seit 2010

Der europäische Fußballmarkt wächst weiter. Zum 27. Mal präsentiert Deloitte mit dem "Annual Review of Football Finance" die zentralen Finanzzahlen des internationalen Profifußballs für das Geschäftsjahr 2016/2017. Der Umsatzrekord aus dem vergangenen Jahr konnte dabei erneut übertroffen werden. So stiegen die Gesamtumsätze des europäischen Fußballmarktes (exklusive Transfererlöse) von 24,6 auf 25,5 Milliarden Euro (+4 Prozent). Auf die sogenannten "Big Five"-Ligen entfielen dabei 14,7 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 58 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr, konnten die fünf Top-Ligen ihre Umsätze um 9 Prozent steigern.

Mit einem Umsatz von 5,3 Milliarden Euro dominierte die englische Premier League den europäischen Fußballmarkt auch im Jahr 2016/17 erneut deutlich - und konnte den Vorsprung von 2,4 Milliarden Euro auf Platz zwei im Vergleich zum Vorjahr weiter ausbauen. Bewegung gab es dagegen auf dem zweiten Platz: Hier löste die spanische Primera División mit einem Gesamtumsatz von 2,9 Milliarden Euro die Bundesliga mit 2,8 Milliarden Euro mit knappem Vorsprung ab. Hintergrund ist insbesondere der neue TV-Vertrag in Spanien ab der Saison 2016/17, wohingegen der neue deutsche Vertrag erst ab der gerade zu Ende gegangenen Spielzeit 2017/18 in Kraft getreten ist. Dahinter folgen die italienische Serie A mit 2,1 Milliarden Euro und die französische Ligue 1 mit 1,6 Milliarden Euro. Aufgrund der niedrigeren Anzahl an Clubs liegt die Bundesliga (18 Clubs) auf Clubebene mit einem durchschnittlichen Umsatz von 155 Mio. Euro jedoch weiterhin vor der spanischen Liga (20 Clubs) mit 143 Mio. Euro.

Hierbei ist zu beachten, dass die Umsätze exklusive Transfererlöse dargestellt sind. In diesem für die Clubs schwer planbaren Bereich erlöste die Bundesliga in der Saison 2016/17 beispielsweise rund 582 Mio. Euro und verbuchte inklusive Transfererlöse ein Wachstum von 4 Prozent im Vergleich zu 3 Prozent exklusive Transfers.

TV-Rechte als Wachstumsmotor

"Wie schon im Vorjahr konnten auch diesmal alle "Big Five"-Ligen neue Rekordumsätze verbuchen", erklärt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. "Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich also ungebrochen fort - was klar für die weiter steigende Popularität des europäischen Fußballs spricht."

Der große Wachstumsmotor für die Ligen sind die TV-Übertragungsrechte. Auch in einer immer stärker fragmentierten TV-Landschaft bleibt Spitzenfußball ein Zuschauermagnet und so sind die Rechte für die Fußballübertragungen den Sendern weiterhin lieb und wortwörtlich teuer. Neue TV-Deals haben insbesondere den Ligen in England, Frankreich und Spanien im Geschäftsjahr 2016/17 deutliche Umsatzsteigerungen beschert. Hier liegt auch die Ursache für den Platzwechsel zwischen Deutschland und Spanien: Der Medienrechtevertrag der spanischen Liga fiel aufgrund des endgültig vollzogenen Umstiegs von einer Einzel- auf eine lukrativere und solidarische Zentralvermarktung verhältnismäßig groß aus. Vor der Umstellung hatten sich die beiden spanischen Top-Clubs FC Barcelona und Real Madrid noch individuell vermarktet und jeweils eigene TV-Verträge abgeschlossen.

Finanziell gesunde Clubs stärken die deutsche Liga

Die Bundesliga kann dagegen ab 2017/18 mit einem Umsatzplus bei den TV-Rechten rechnen, denn ab da schlägt sich auch der neue TV-Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) in den Gesamtumsätzen nieder. "Wir gehen davon aus, dass Deutschland ab der Spielzeit 2017/18 die spanische Liga wieder von Platz zwei verdrängen wird", prognostiziert Stefan Ludwig. "Eine Stärke der Bundesliga ist ihre wirtschaftliche Stabilität, insbesondere die traditionell starken kommerziellen Erlöse sowie der neue Medienrechtevertrag. Dieser wird den ersten beiden Bundesligen in den kommenden vier Jahren bis Ende 2020/21 wohl zusammen rund 1,4 Milliarden Euro pro Saison erwirtschaften."

Mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate von 9 Prozent über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg tragen die kommerziellen Erlöse der Clubs wesentlich zur wirtschaftlichen Stärke der Bundesliga bei. Diese Stärke zeigt sich vor allem im internationalen Vergleich: Hier konnten sie im Vergleich zu 2015/16 ein Plus von 15 Prozent auf über 1,4 Milliarden Euro verzeichnen. Damit erlöst die Bundesliga in diesem Bereich fast 75 Prozent mehr als die spanische Liga. Auch bei den Personalkosten schneidet die Bundesliga gut ab: Obwohl die Ausgaben um 10 Prozent auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro gestiegen sind, ist der Anteil der Personalkosten am Umsatz mit 53 Prozent noch immer so niedrig wie in keiner anderen der "Big Five"-Ligen. Klarer Spitzenreiter in der Bundesliga ist hier der FC Bayern München. Die Münchner gaben 2016/17 rund 265 Millionen Euro für ihr Personal aus - und damit fast 100 Millionen Euro mehr als Borussia Dortmund mit dem zweitgrößten Personaletat.

"Alles in allem steht die Bundesliga glänzend da und auch die Zukunftsaussichten sind vielversprechend. Die spannende Frage bleibt, wie sich die fortschreitende Digitalisierung, eine sich verändernde Mediennutzung und die Internationalisierung der Clubs auf die Erlösentwicklung auswirken", bilanziert Stefan Ludwig.

Die meistbesuchte Fußballliga der Welt

Bei den Zuschauerzahlen hat Deutschland allerdings schon jetzt die Nase vorn: Die Bundesliga lockte auch 2016/17 die meisten Fans ins Stadion - damit schlägt Sie in dieser Kategorie sogar die Premier League: Im Schnitt kamen pro Spiel rund 41.000 Fans und damit etwa 5.000 mehr als in England. "Die Fans sind und bleiben eben eine der großen Stärken der Bundesliga", erklärt Stefan Ludwig.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: http://ots.de/bT3HyD

Quelle: Deloitte (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte urlaub in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige