Vier weitere Medaillen für Deutschland
Archivmeldung vom 11.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz des verfehlten Gesamtziels darf sich Deutschland über vier weitere Medaillen am Freitagabend freuen. Die Stabhochspringer Björn Otto und Raphael Holzdeppe sprangen nur knapp am Olympiasieg vorbei und holten schließlich Silber und Bronze. Die Hammerwerferin Betty Heidler durfte sich nach einem Eklat doch noch über Bronze freuen. Wegen eines Fehlers bei der Weitenmessung war ihr die Medaille zunächst versagt worden. Schließlich gewann Helena Fromm im Taekwondo noch Bronze für Deutschland.
Mit einem neuen Wunderstab holte sich Otto in Lonodn Silber. Gleich dahinter sicherte sich Holzdeppe Bronze. Trotzdem verfehlten die deutschen Plymioniken die Vorgaben aus dem Ministerium deutlich, obwohl sie jetzt schon merh Medaillien als in Peking holten.
Beim Stabhochsprung gab‘s den doppelten Hammer: Björn Otto (34) und Raphael Holzdeppe (22) waren nur von Olympiasieger Renaud Lavillenie (Frankreich) zu schlagen, holten mit übersprungenen 5,91 Metern Silber (Otto) und Bronze (Holzdeppe).
Das Silber-Rezept von Oldie Otto war sein neuer Wunderstab aus den USA.
Rückblick: Am 14. Juli beim Meeting in London bricht Ottos Stab. Erst unmittelbar vor Olympia kommt aus den USA der neue Wunder-Stab aus besonders hartem Material bei Otto an.
Erster Einsatz: Abends im Finale. „Ich konnte ihn noch nicht testen“, sagte Otto vor dem Finale.
Sprang dann aber trotzdem mit dem neuen Stab und holte prompt Silber!
Björn Otto strahlte über das ganze Gesicht, Raphael Holzdeppe schaute ungläubig ins weite Rund - dann drehten die überglücklichen Stabartisten eine gemeinsame Ehrenrunde. Mit dem sensationellen Höhenflug zu Silber und Bronze hat das DLV-Duo die 16-jährige Medaillen-Flaute der deutschen Stabhochspringer beendet. In einem hochklassigen und dramatischen Wettbewerb schwangen sich Otto und Holzdeppe am Freitag wie im Rausch mit jeweils 5,91 Metern zu den ersten Olympia-Medaillen seit 1996 auf und mussten nur dem überragenden Franzosen Renaud Lavillenie den Vorzug lassen. Der Europameister triumphierte mit 5,97 Meter.
Oldie Otto durfte sogar kurz vom ersten deutschen Stabhochsprung-Olympiasieg seit Wolfgang Nordwig vor 40 Jahren träumen. Der Hobby-Pilot lag nach übersprungenen 5,91 vorn, ehe ihm Lavillenie mit seinem letzten Versuch über 5,97 Meter doch noch Gold wegschnappte. Europas Champion ließ sich wie in Helsinki nicht von den Deutschen beeindrucken und ließ nach seinem feststehenden Sieg sogar 6,07 Meter auflegen - scheiterte aber.
Sechs Wochen nach seinem EM-Silber war Otto zu später Stunde hellwach. Konstant spulte er seinen Wettkampf herunter. Nur bei 5,75 und 5,85 Meter benötigte der 34-Jährige aus Dormagen bei seinem ersten und wahrscheinlich auch letzten Olympia-Start zwei Versuche. Bei 5,97 war dann Endstation für den Biologiestudenten mit dem Berufsziel Verkehrspilot.
Das letzte olympische Edelmetall für Deutschland hatte Holzdeppes Trainer Andrej Tiwontschik mit Bronze in Atlanta geholt. Sein Schützling lieferte im Finale den Wettkampf seines Lebens. Mit 5,91 Meter steigerte er seine persönliche Bestleistung gleich um neun Zentimeter - ein besseres Timing kann es dafür nicht geben.
Nur Routinier Malte Mohr blieb mit 5,50 Metern und Rang neun hinter den Erwartungen zurück. "Ich habe eine gute Saisonbestleistung zu stehen. Da will ich mich natürlich auch gut verkaufen", hatte Mohr, der seine größten Erfolge bisher nur in der Halle feierte, vor seinem ersten Olympia-Finale gesagt. "Ich hätte das jetzt mal verdient, denn ich habe noch keine Freiluft-Medaille", erklärte der 26-Jährige. Damit wurde es jedoch nichts.M. Böhm
Quelle: NRW Büro (NPO) M. Böhm (News4Press)