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Strafrechtler Rössner fordert gesetzgeberische Konsequenzen aus Wettskandal

Archivmeldung vom 24.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als Konsequenz aus dem aktuellen Fußball-Wettskandal fordert der Experte für Korruption im Fußball, Dieter Rössner, ein Strafgesetz für Bestechung im Sport.

In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte der Kriminologieprofessor an der Universität Marburg am Montagabend: "Wenn wir in Deutschland die Athleten, die Sportler, die Wettkämpfer bestrafen, wenn sie sich bestechen lassen und andere, wenn sie Bestechungsgelder zahlen, dann ist es bei uns zumindest kriminalisiert." Rössner kritisierte in "2+Leif", dass derzeit nicht die korrupten Spieler, sondern nur deren kriminelles Umfeld bestraft würden. Der Kriminologe sagte: "Es sind also nicht die Wettbetrüger, von denen wir sowieso wissen, in welchem Milieu sie leben, sondern unsere Spieler, die eigentlich nach sportlichen Werten leben, müssten da entsprechend reagieren. Sie tun es nicht immer, deshalb brauchen wir wirksame Gesetze."

Als Beispiel für die Wirksamkeit solcher Gesetze gegen Korruption nannte Rössner das Beamtenrecht. Auch kleine Beamte hielten sich weitestgehend an die Regeln aufgrund der relativ scharfen Gesetze, sagte er in der SWR-Talkshow. Der Strafrechtler verlangte deshalb ein "klares Strafgesetz, wenn sich ein Spieler bestechen lässt."

Der Chefredakteur des Fußballmagazins "11 Freunde", Philipp Köster,  kritisierte die erste Reaktion von DFB-Präsident Theo Zwanziger auf den Wettskandal. In "2+Leif" sagte der Sportjournalist: "Er musste damit rechnen, dass binnen weniger Tage noch weitere Spiele ans Tageslicht kommen würden. Jetzt sind es schon 200 und der Präsident steht als Verharmloser da. Das ist, glaube ich, kein besonders gutes Krisenmanagement."

Quelle: SWR - Südwestrundfunk

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