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Jeder zweite Lehrer hat keinen Dienstcomputer

Archivmeldung vom 01.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Lehrerin (Symbolbild)
Lehrerin (Symbolbild)

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1982-1215-012 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Deutschlands Schulen sind auch nach 20 Monaten Coronapandemie immer noch nicht ausreichend für digitalen Unterricht ausgerüstet. Jeder zweite Lehrer hat noch keinen Computer von seinem Dienstherren bekommen.

Das ergab eine Umfrage des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) unter knapp 7.000 Lehrkräften bundesweit. Demnach haben gut 43 Prozent der Lehrkräfte noch immer kein digitales Endgerät von ihren Schulen bekommen. Knapp 50 Prozent der befragten Lehrkräfte gaben an, an Schulen zu unterrichten, an denen das WLAN nicht optimal für den Unterricht nutzbar ist. 62,5 Prozent der befragten Gymnasiallehrkräfte können an ihrer Schule nicht auf einen professionellen IT-Betreuer zurückgreifen. Nur knapp 23 Prozent der Befragten erklärten, von einem professionellen Administrator bei der Digitalisierung ihrer Arbeit betreut zu werden.

"Dies ist für die politisch Verantwortlichen ein Armutszeugnis nach mehr als 20 Monaten Pandemie", sagte Susanne Lin-Klitzing, die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). "Die Schulen müssen unbürokratischer, schneller und besser ausgestattet werden", so Lin-Klitzing weiter. Allerdings könnten 69 Prozent der befragten Gymnasiallehrkräfte inzwischen an ihren Schulen mit geeigneten und datenschutzkonformen Lernplattformen arbeiten. Bei 13,8 Prozent der Befragten war dies allerdings noch immer nicht der Fall. "In der etwas ruhigeren Phase der Pandemie haben es zudem nahezu alle Landesregierungen versäumt, den Einsatz und Umgang mit digitalen Medien auf rechtlich tragfähige Beine zu stellen", sagte Lin-Klitzing den Funke-Zeitungen.

Der Philologenverband fordere daher die Landesregierungen auf, die Mitbestimmungsrechte der Personalräte nicht "weiterhin sträflich zu vernachlässigen" und notwendige Dienstvereinbarungen zu schließen. "Schulleitungen und Lehrkräfte werden hier immer noch im rechtsfreien Raum allein gelassen", so Lin-Klitzing. Die Umfrage wurde im Oktober und November 2021 online durchgeführt. Es beteiligten sich 6.690 Lehrkräfte an Gymnasien und zum Abitur führenden Schulen im gesamten Bundesgebiet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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