Anträge der Initiative "Fußball kann mehr" auf Satzungsänderung des DFB werden nicht eingereicht
Archivmeldung vom 21.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Initiative "Fußball kann mehr" hat im Vorfeld des DFB-Bundestages am 11. März drei Anträge auf Änderung der Satzung des Deutschen Fußball-Bundes fristgerecht verfasst, eingereicht wurden sie aber nicht. "Wir haben viele Gespräche geführt, uns wurde oft signalisiert, dass man an unserer Expertise interessiert sei", sagte Katja Kraus, eine der Gründerinnen der Initiative, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und der "Main-Post" (Würzburg).
Am Ende standen aber stets Absagen. Einbringen kann die Initiative die Anträge selbst nicht. Nur ordentliche Mitglieder des DFB-Bundestages können Änderungen der Satzung beantragen. Die Initiative, die Anfang des Jahres von neun Frauen aus dem Fußball, gegründet wurde, forderte in ihren Anträgen eine Frauenquote von 30 Prozent für Führungsämter im DFB, eine Veränderung des Delegiertensystems und eine Doppelspitze für das Amt des Präsidenten.
"Wir brauchen dringend Veränderung in einer sich rasant wandelnden Gesellschaft. Es geht darum, die Zukunftsfähigkeit des Fußballs zu sichern, Macht zu teilen, Führung neu zu definieren und unterschiedliche Perspektiven und Kompetenzen zusammenzubringen", sagte Kraus zu den Zielen der Initiative und den Änderungen, die es nun nicht auf die Tagesordnung der Veranstaltung schaffen, bei der der DFB einen neuen Präsidenten wählt.
Boris Pistorius, Niedersachsens Sportminister und Unterstützer der Initiative, bedauert dies und sagte dazu in dem Gespräch: "Die Welt ist in einem rasanten Wechsel. Wir sprechen von Führungskräften in Teilzeit in Unternehmen und selbst in der öffentlichen Verwaltung - und beim DFB glaubt man, so was könne nur ein Mann über 60 alleine. Na herzlichen Glückwunsch." Der SPD-Politiker betonte: "Will der Verband eine neue Rolle in der Gesellschaft einnehmen, braucht es auch ein Bekenntnis, dass sieben Millionen Mitglieder nicht nur von Männern vertreten werden können. Zu glauben, man könne auf die Kompetenz von Frauen verzichten, zeigt eine gewisse Hybris."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)