1. Bundesliga: Hoffenheim unterliegt Stuttgart
Archivmeldung vom 18.02.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie TSG 1899 Hoffenheim setzt sich im Tabellenkeller fest: Gegen Stuttgart unterlag die Mannschaft im zweiten Sonntagsspiel zu Hause mit 0:1. Im ersten Sonntagsspiel des 22. Spieltages der Fußball-Bundesliga haben sich der 1. FC Nürnberg und Hannover 96 mit 2:2 unentschieden getrennt.
Die Stuttgarter hatten einen Blitzstart hingelegt, Harnik traf bereits in der 3. Minute. Auch danach war ein zweiter Treffer für die Stuttgarter permanent überfällig, die Hoffenheimer hatten fast keine Torchancen. Eine regelrechte Schlussoffensive der TSG konnte am Ende die Niederlage nicht mehr abwenden.
Nürnberg und Hannover unentschieden
Im ersten Sonntagsspiel des 22. Spieltages der Fußball-Bundesliga haben sich der 1. FC Nürnberg und Hannover 96 mit 2:2 unentschieden getrennt. Nürnberg begann als bessere Mannschaft, die 96er spielten sich aber warm und übernahmen schließlich über weite Strecken die Platzhoheit. Huszti legte in der 41. Minute für die Gäste vor, Nürnberg konnte durch Klose in der 53. Minute ausgleichen. In der 68. Minute verlor Kiyotake den Ball an Abdellaoue, der passte quer von links in die Mitte zu Ya Konan, welcher aus kurzer Distanz abschloss. Die Hannoveraner glaubten sich des Auswärtssieges schon fast sicher, doch Nürnberg gab nicht auf und wurde am Ende für das Engagement belohnt: Polter traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich.
Dortmund bleibt oberster Bayernverfolger
Marco Reus hat Borussia Dortmund im Samstagabendspiel den 22. Spieltages wieder an Tabellenposition zwei zurückgeschossen: Gegen Eintracht Frankfurt erzielte Reus alle Treffer zum 3:0, und zwar in der 8., 10. und 65. Minute. Dortmund wollte noch mehr und machte bis zum Schluss Druck, während Frankfurt um Schadensbegrenzung bemüht war. Nach roten Karten gegen Inui und Schieber waren beide Teams nur noch zu zehnt auf dem Platz.
Der FC Bayern will nach eigenen Angaben mit Borussia Dortmund nicht um deren Topspieler Robert Lewandowski verhandeln. "Wir planen keine Verhandlungen mit Dortmund", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge der "Bild-Zeitung". Unklar blieb, ob das bedeutet, dass die Bayern vielleicht doch gar kein Interesse an Lewandowski haben, oder ob sie noch die Saison 2013/2014 abwarten wollen. Danach wäre Lewandowski ablösefrei zu haben, im Sommer würde er nach Ansicht von Branchenkennern wohl mindestens 30 Millionen Euro Ablöse kosten. Seit geraumer Zeit ranken sich Spekulationen um eine Verpflichtung des BVB-Stürmers durch die Bayern, angeheizt unter anderem durch Lothar Matthäus. "Mit den Gerüchten um Robert Lewandowski gehe ich total entspannt und souverän um", sagte Rummenigge dazu nüchtern.
Nach dem 22. Spieltag bleibt der FC Bayern mit 57 Punkten weiter unangefochtener Spitzenreiter der Tabelle. Die Verfolger gruppieren sich mit deutlichem Abstand: Dortmund mit 42, Leverkusen mit 41 und Frankfurt mit 37 Punkten. Am Tabellenende sind Hoffenheim, Augsburg und Fürth.
Die wichtigsten Stimmen zu den Spielen bei Sky.
Michael Wiesinger (Trainer Nürnberg) über das Spiel: "Letztendlich ist es wieder ein wichtiger Punkt für uns. Was mich gestört hat, ist, dass wir zu fahrlässig waren und das 0:1 bekommen. Dann haben wir in einer Phase, in der wir besser waren, das dumme 1:2 gekriegt. Das darf uns zu Hause nicht passieren. Das war bitter, das war unnötig. Also ein Punkt, bei dem wir Moral gezeigt haben, aber wir müssen die Fehler abstellen."
Timm Klose (Nürnberg) über seinen Jubel, bei dem er mit den Händen ein Herz formte: "Meine Mutter ist lange nicht mehr hier gewesen mit meiner Freundin zusammen. Da springt mein Herz immer höher, wenn die beiden hier sind, da will man immer das Beste geben. Das Herz war für die Beiden gedacht."
Mirko Slomka (Trainer Hannover)...
...über das Remis: "Das sind zwei verlorene Punkte, definitiv. Wir müssen das 2:1 über die Bühne bringen. Das ist jetzt das dritte Mal, dass wir in der 90. Minute Punkte abgeben. Das ist besonders ärgerlich und stört uns massiv auf dem Weg in die oberen Tabellenregionen."
...über den Verweis auf die Tribüne: "Wenn das einzige Mittel eines Schiedsrichters, mit dem Trainer zu kommunizieren, ist, mich auf die Tribüne zu schicken, dann kann ich meinen Beruf nicht ausüben. Ich coache meine Mannschaft und bin leidenschaftlich dabei. Es gab bis dahin nie einen Kontakt, kein Wort zu mir, nicht vom vierten Schiedsrichter, nicht vom Schiedsrichter, nicht vom Assistenten, sondern sofort das Zeichen auf die Tribüne. Wahrscheinlich sind die Schiedsrichter angehalten, bei hochgehaltenen Armen des Trainers zu sagen: `Das geht nicht!`"
Jörg Schmadtke (Sportdirektor Hannover) über das Unentschieden: "Mit der Erfahrung, die wir mittlerweile haben, muss man das Spiel nach Hause bringen. Das darf nicht passieren."
Christian Schulz (Hannover) über das Remis: "Das wäre heute ein Big Point gewesen."
Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer über den Tribünenverweis: "Mein Assistent hat ein Foulspiel von Ya Konan an Pinola signalisiert, ein normaler Freistoß. Mirko Slomka hat sich vehement beschwert in meine Richtung, hat diese Kritik mit Gestik und Mimik untermauert. Als ich zu ihm gehen und ihm sagen wollte, dass er sich bitte beruhigen möchte, hat er von mir abgelassen und ist auf meinen Assistenten zugegangen, hat ihn verbal kritisiert und auch das mit Gestik und Mimik untermauert. Dann war das Maß voll."
Marco Kurz (Trainer Hoffenheim) über die Partie: "Die Stuttgarter haben ein gutes Spiel abgeliefert. Aber das war die schwächste erste Halbzeit, die wir bisher hier gespielt haben."
Andreas Müller (Manager Hoffenheim) über die Niederlage: "Wenn man heute die Leistung nimmt, da kann man nicht zufrieden sein. Ein, zwei Spieler hatten Normalform, der Rest nicht. Das ist alarmierend für die nächsten Spiele. Über die Art und Weise heute bin ich sauer. Das ist - ich will nicht sagen eine Frechheit - aber da muss jeder nachdenken, wie man so in ein Spiel gehen kann. Wir müssen uns hinterfragen, wie es demnächst weitergeht."
Tobias Weis (Hoffenheim) über die Situation in Hoffenheim: "Wir müssen so schnell wie möglich Punkte sammeln. Der 34. Spieltag rückt näher. Es wird Zeit, dass wir eine Serie starten."
Bruno Labbadia (Trainer Stuttgart) über den Sieg: "Die Mannschaft hat gekämpft, den ersten Sieg einzufahren. Wir haben heute über taktische Disziplin gewonnen. Der Sieg wird uns ganz schön Auftrieb geben."
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...
...über das Spiel: "Wir haben die Zeit genutzt, die wir hatten, Unterzahl zu üben. In den letzten vier Heimspielen haben wir früh im Spiel drei Rote Karten gekriegt. Nach dem intensiven Spiel in Donezk so etwas abzurufen ist herausragend gut und macht uns auch stolz. Das war insgesamt eine ganz, ganz starke Leistung."
...über Dreifach-Torschütze Marco Reus: "Die Tore waren nicht schlecht, das war klasse gemacht. Aber er hätte noch eins machen können. Die größte Chance hat er versemmelt. Da lag der Ball nicht gut für ihn."
...zur Gelb-Roten Karte gegen Julian Schieber: "Keine Frage: Er erwischt ihn. Aber alles an dieser Aktion ist eine reine Sprung-und-Schwung-Bewegung - nichts davon ist gegen Oczipkas Nase. Das ist wahnwitzig schwierig auch für die Schiedsrichter zu entscheiden. Wir haben uns vor ein paar Wochen mit en Schiedsrichtern getroffen. Dabei haben alle Trainer darum gebeten, diese Szenen ein bisschen entspannter zu sehen und nicht ständig Karten zu zücken, weil der Mensch einfach auf die Art hochspringt, bei den Sachen eigentlich nichts passiert und keiner der Beteiligten das Gefühl hat, dass irgendjemand dem anderen absichtlich weh tun will. Ich glaube, dass man da ein bisschen entspannen draufblicken könnte."
...zur ersten Gelben Karte gegen Julian Schieber: "Er berührt ihn nicht, aber Zambrano fällt trotzdem wie von der Axt getroffen. Das ist das Problem. Das ist schwierig für den Schiri, aber das war keine Gelbe Karte."
Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund)...
...über das Spiel: "3:0 nach dem schweren Spiel am Mittwoch - da muss ich sagen: Riesenkompliment an die Truppe. Die hat das hervorragend gemacht und verdient gewonnen."
...über Marco Reus: "Wir wissen, was er kann. Aber das war heute schon absolute Extraklasse."
...zur Gelb-Roten Karte gegen Julian Schieber: "Der Arm landet bei ihm im Gesicht, aber vollkommen unabsichtlich, denn der Blick war in die andere Richtung gerichtet. Das kann man so geben."
Marco Reus (Borussia Dortmund) nach dem Spiel: "Bei meinem ersten Dreierpack habe ich den Ball nicht mitgenommen, jetzt wollte ich ihn mitnehmen - das ist eine schöne Erinnerung." Über seinen kongenialen Partner Mario Götze: "Man hat in beiden Situationen gesehen, was in ihm steckt. Er ist noch so jung. Ich freue mich riesig, dass ich mit ihm spielen darf. Er hat ein Riesenpotenzial - genau wie die ganze Mannschaft."
Sky Experte Lothar Matthäus...
...über Marco Reus: "Er hat einen Torriecher, er ist ein Instinktfußballer, er hat Spaß und Freude am Fußball, er ist schnell, er ist dribbelstark, er hat einen guten Schuss, er hat einen guten Abschluss. Alle Tore, die er heute gemacht hat, waren nicht irgendwie gemacht, sondern waren mit Kopf."
...über den BVB: "Ich möchte nicht nur ein Loblied auf Götze und Reus anstimmen, die heute spielentscheidend waren, was die Tore betrifft. Was ein Hummels heute fehlerfrei in der Defensive gespielt hat, was ein Gündogan im Mittelfeld für eine Laufarbeit geleistet hat - es hat bei Dortmund heute vieles funktioniert, was wir vor der Sendung ein bisschen kritisiert haben."
Sky Experte Jan-Aage Fjörtoft über Mario Götze: "Er zeigt nicht nur seinen großen Überblick, sondern auch, wie stark er ist - das sieht aus wie bei Puskas." Über Ilkay Gündogan: "Er ist für mich in der Form seines Lebens."
Sky Experte Dr.Markus Merk...
...über die Gelb-Rote Karte gegen Julian Schieber: "Mit der offenen Sohle nach vorne - das ist gelb. Da sind die Schiedsrichter angewiesen. In der zweiten Situation kommt der Arm im Luftzweikampf mit Vehemenz nach oben. Er sieht seinen Gegenspieler nicht, aber trotzdem hat der Arm dort nichts zu suchen. Auch da sind die Schiedsrichter geschult, da drauf zu achten. Deswegen ist es zweimal gelb - unglücklich für Julian Schieber."
...über die Gelb-Rote Karte gegen Takashi Unui: "Die zweite Situation, die zu gelb-rot geführt hat, war für mich etwas zu hart. Da hätte eine Verwarnung gereicht."
Sky Experte Jan-Aage Fjörtoft...
...über die Gerüchte um einen Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Bayern: "Lothar Matthäus hat das ja nicht von einem Schwager oder einem Platzwart von Dortmund. Ich kenne die Quelle von Matthäus und das ist ein ganz ordentlicher Tipp. Dass Uli Hoeneß die Frauen von Lothar ins Spiel bringt, ist unterste Schublade. Ich denke dann, dass das Gerücht stimmt. Aber die Reaktion von Hoeneß war nicht in Ordnung. Ich glaube, Lewandowski wird im Sommer gehen. Nur Bayern ist so weit, zu sagen: `Wir brauchen 30 Millionen Euro nicht.` Dann sucht Dortmund einen Ersatz: Kießling, Son, Dzeko. Das wird jetzt ein Stürmerkarussell."
...über die Situation in Hoffenheim: "Die Augsburger wissen: `Wir kämpfen gegen den Abstieg.` Die Hoffenheimer denken: `Wir sind zu gut, wir sollten nicht hier sein.` Die müssen aufpassen. Und jetzt denken ein paar Spieler in Hoffenheim nach: `Was machen wir im Sommer, wenn wir absteigen? Kann man mich nach England bringen? Gibt es einen Verein, der sich für mich interessiert?` Das ist die große Aufgabe von Trainer und Manager, zu erkennen, wer das ist."
...über die Kritik an Bastian Schweinsteiger: "Er ist ein Weltklassespieler. Ich wäre gerne so gut gewesen wie Schweinsteiger war und ist. Aber man darf sagen, dass er schwächer geworden ist. Er drückt dem Spiel nicht mehr diesen Stempel auf. Wenn man überlegt, wer der entscheidende Spieler beim FC Bayern ist, dann denke ich an Kroos, Müller, Ribery, Alaba, Mandzukic. Und dann denke ich: Ja, Schweinsteiger war auch dabei. Gündogan macht in der Nationalelf schon Druck auf Schweinsteiger."
...über das Spiel des FC Bayern gegen Arsenal: "Ich habe Arsenal das ein oder andere Mal gesehen in den letzten Monaten. Mertesacker hat nicht gut ausgesehen, da wird er gegen Bayern Probleme haben. Und wenn man die Fußballgeschichte kennt, schießt Podolski sicher ein Tor."
Wolf Werner...
...auf die Frage, welchen Stellenwert der Klassenerhalt mit Düsseldorf hätte: "Das wäre mehr als die Deutsche Meisterschaft. Wir wurden ja als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Man darf nicht vergessen: Wir sind erst am 1. Juli aufgestiegen. Wir hatten eine wahnsinnige Stress-Situation, hatten viele wichtige Spieler verloren. Aber wir haben viele junge Spieler geholt, und das hat funktioniert."
...über den Umgang von Jupp Heynckes mit unzufriedenen Spielern wie Arjen Robben: "Jupp hat das bis jetzt perfekt umgesetzt. Dass der ein oder andere Spieler mal weniger zum Zuge kommt und - bei der Wertigkeit, die der Spieler sich selbst zurechnet - unzufrieden ist, darüber guckt er hinweg."
Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund)...
...über den möglichen Wechsel von Robert Lewandowski zu Bayern München: "Das ganze Thema ist wirklich ein bisschen nervend. Es gibt nur zwei Szenarien. Szenario eins: Bayern München hat kein Interesse an Robert - dann ist das alles Gequatsche. Szenario zwei: Sie haben Interesse. Dann müssen sie irgendwann ihr Visier lüften, müssen zu uns kommen und eine Anfrage stellen. Bayern München ist normalerweise korrekt. Wenn sie irgendwie Interesse an einem Spieler haben, werden sie sich melden. Und wenn sie das tun, dann kriegen sie eine Antwort. Vielleicht überrascht sie die dann auch. So lange sie sagen, sie haben kein Interesse, oder so lange sie nichts machen, ist es für uns völlig egal. Robert spielt bei uns, er spielt sehr gut. Mehr ist auch nicht mehr zu sagen."
...über einen möglichen Verbleib von Robert Lewandowski beim BVB: "Die Möglichkeit hätte bestanden. Wir sind ja Realisten. Wenn er bis jetzt von der Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht hat, wird die Wahrscheinlichkeit nicht größer. Das hat aber nichts damit zu tun, ob er nächste Saison noch bei uns spielt oder nicht. Das liegt auf Grund der Vertragssituation ganz alleine bei uns. Insofern sind wir sind da ganz gelassen."
Sky Experte Jan-Aage Fjörtoft über Dortmunds Verteidiger Mats Hummels: "Diese Saison hat man das Gefühl, dass ihm drei Prozent fehlen. Auf diesem Toplevel, auf dem er spielt, sind drei Prozent sehr viel."
Sky Experte Dr. Markus Merk über Mats Hummels: "Das sind vielleicht diese drei Prozent: Mats Hummels ist viel mehr in die Öffentlichkeit geraten. Es sind viel mehr Termine außerhalb des Fußballs - das kannte er vorher nicht. Das kann nachteilig sein."
Sky Experte Lothar Matthäus über die Dortmunder Innenverteidigung: "Die Abstimmung ist nicht da, wie es war. Es braucht wieder Zeit. Subotic, der Stamm-Innenverteidiger neben Hummels, hat in den letzten Wochen gefehlt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky