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Ligapräsident Rauball fordert Fifa-Chef Blatter zum Rücktritt auf

Archivmeldung vom 14.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sepp Blatter (2006)
Sepp Blatter (2006)

Foto: Antonio Cruz/ABr
Lizenz: CC-BY-3.0-br
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem Skandal um die Schmiergeldzahlungen der mittlerweile bankrotten Rechteagentur ISL hat der Präsident des deutschen Ligaverbandes, Reinhard Rauball, Fifa-Präsident Sepp Blatter zum Rücktritt aufgefordert. "Nach dem derzeitigen Stand sollte Sepp Blatter seine Amtsgeschäfte schnellstmöglich in andere Hände geben. Für einen Reformprozess braucht die Fifa jemanden, der gewillt ist, einen Neuanfang zu machen. Es ist immer schwierig, jemanden einzubinden, der selbst Teil der Umstände ist, die einen Reformprozess erst erforderlich gemacht haben", sagte Rauball der "Welt".

Ihm habe vor allem Blatters Erklärung, dass derartige "Zahlungen" früher sogar steuerlich absetzbar gewesen seien, betroffen gemacht: "Er hatte Kenntnis von diesen Geldbewegungen, wenngleich erst deutlich später. Deshalb hat er die Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitgliedsverbänden nicht erfüllt." Das habe er auch Blatter persönlich in "einem längeren Telefonat" mitgeteilt. Es liege mehr im Argen, als bisher bekannt ist, sagte Rauball und forderte die unverzügliche Einberufung eines außerordentlichen Fifa-Kongresses. Dort müsse zum einen die Ehrenpräsidentschaft von Joao Havelange aufgehoben werden. Zum anderen müssten dort "alle Fakten auf den Tisch gelegt werden", sagte Rauball.

"123 Millionen Franken soll ISL insgesamt an Funktionäre gezahlt haben. Belegt ist, dass Havelange und Teixeira rund 14 Millionen davon bekommen haben. Nur etwas mehr als zehn Prozent der Gesamtsumme sind also aufgeklärt. Wo ist das restliche Geld geblieben? Ich will wissen, wer davon profitiert hat, welchem Zweck diese Zahlungen dienten und wie viel Geld der Fifa durch den ISL-Konkurs entgangen ist." Das sei die Fußball-Familie auch dem Nachwuchs schuldig: "Wir können nicht von den Kindern und Jugendlichen die Einhaltung von Regeln und Fairplay fordern, wenn wir auf der anderen Seite fragwürdige Geschäfte einfach laufen lassen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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