Behle gegen Kronzeugen-Regelung zur Doping-Bekämpfung
Archivmeldung vom 22.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLanglauf-Bundestrainer Jochen Behle ist gegen eine Kronzeugen-Regelung für überführte Doping-Sünder. "Es kann nicht sein, dass Rad-Profis wie Patrik Sinkewitz oder Jörg Jaksche, die nachweislich und vorsätzlich gedopt haben, ein Jahr Sperre kriegen, und dann ist gut", sagte Behle dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Er bezweifelte den Erfolg der Doping-Aufklärung
und bezeichnete die Kronzeugen-Regelung insgesamt als "lächerlich".
"Im Radsport habe ich gedacht: Okay, da gibt es ein paar schwarze
Schafe. Aber jetzt muss man sagen: Da ist ja kaum ein weißes dabei",
so Behle weiter.
Vor dem Start in die Distanz-Wettbewerbe des Langlauf-Winters am
Samstag in Beitostölen, Norwegen, musste Behle einräumen, dass seine
Athleten im Sommer nicht kontrolliert wurden: "Wir wollen
kontrolliert werden - und dann kommt niemand zu Lehrgängen", sagte
Behle an die Adresse der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada). Sein
Verband habe die Nada darauf hingewiesen, dass schon längere Zeit
keine Kontrollen stattgefunden hätten. "Wir gehen davon aus, dass
das, was bei uns nicht passiert, bei anderen auch nicht passiert. Das
kann nicht sein."
Zudem behauptete Behle, Ärzte nur ausnahmsweise neben sich zu dulden
- nämlich nur bei Großereignissen: "Bei uns trainiert der Trainer,
nicht der Arzt. Der Arzt ist bei uns für die Gesundheit da."
Quelle: Pressemitteilung Kölner Stadt-Anzeiger