Champions League: Dortmund wahrt mit Sieg Chance auf Achtelfinale
Archivmeldung vom 02.11.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer amtierende deutsche Meister Borussia Dortmund hat in der Champions League am Dienstag gegen Olympiakos Piräus mit 1:0 gewonnen und somit die Chance gewahrt, in das Achtelfinale der "Königsklasse" einzuziehen.Im zweiten Spiel mit deutscher Beteiligung verlor Bayer Leverkusen in Valencia mit 1:3. Die weiteren Ergebnisse: Zenit St. Petersburg - Schachtar Donezk 1:0, BATE Baryssau - AC Mailand 1:1, KRC Genk - FC Chelsea 1:1, FC Arsenal - Olympique Marseille 0:0, Apoel Nikosia - FC Porto 2:1, Viktoria Plzen - FC Barcelona 0:4.
Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp zeigte von Beginn an eine engagierte Partie. Bereits in der siebten Minute konnten die Dortmunder zum 1:0 treffen. Jung-Nationalspieler Götze legte den Ball vom linken Strafraum-Eck zurück auf Großkreutz, der den Ball aus 25 Metern unhaltbar im gegnerischen Tor versenkt. Nach einer guten Viertelstunde hatten sich die Gäste aus Piräus vom Rückstand erholt und versuchten ihrerseits, den Ball im Dortmunder Kasten unterzubringen. Von einigen guten Kontern der Griechen abgesehen, passierte in der ersten Hälfte jedoch nicht mehr viel vor beiden Toren. Mit der verdienten 1:0-Führung für Dortmund ging es in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel waren die Griechen überlegen, konnten jedoch keine ihrer Chancen zu einem Treffer verwandeln, während die Dortmunder kämpferisch stark dagegen hielten.
Mit dem Sieg steht Dortmund bei noch zwei ausstehenden Spielen in der Vorrunde der Champions League auf dem dritten Platz der Gruppe F und liegt drei Punkte hinter dem zweitplatzierten Team aus Marseille. Lediglich die ersten beiden Plätze berechtigen zur Teilnahme am Achtelfinale der Königsklasse.
Die wichtigsten Stimmen zu den Dienstagspartien des 4. Spieltags in der UEFA Champions League mit den Begegnungen Borussia Dortmund - Olympiakos Piräus (1:0) und FC Valencia -Bayer Leverkusen (3:1) bei Sky.
Robin Dutt (Trainer Bayer Leverkusen): "
...über das nicht gegebene Tor von Schürrle: "Es gibt immer wieder knappe Situationen, wo es schwierig ist für den Schiedsrichter. Aber wenn es eine ruhende Situation ist, der Linienrichter auf der Höhe steht und man noch die 16er-Linie als Hilfe hat. Dann so eine Fehlentscheidung zu machen - das hat mit Champions League nichts zu tun."
...über das Foul an Bender vor dem 1:3: "Solche Dinge kannst du auf so einem Niveau nicht übersehen. Die stellen inzwischen 5 Schiedsrichter um den Platz und da steht einer fünf Meter daneben. Die übersehen das hier, sehen eine Abseits-Situation bei Schürrle. Was ist denn hier los?"
...über die Gründe für die Niederlage: "Wir hatten hier das Publikum schon so weit, dass es die eigene Mannschaft ausgepfiffen hat. Wir hatten auch unsere Torchancen. Ich glaube, wir haben mit zunehmender Spieldauer gedacht, dass wir das Spiel jetzt gewinnen und haben dann vielleicht ein bisschen zu viel Risiko gefahren. Im Prinzip hätte das 1:1 aus einer kontrollierteren Offensive heraus gespielt werden müssen. Dafür sind wir dann bestraft worden. Mit dem Spiel muss man auf diesem Niveau dennoch sehr zufrieden sein, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir hier früh in Rückstand geraten sind.
André Schürrle (Bayer Leverkusen) über sein nicht gegebenes Tor: "Das ist sehr, sehr schade, aber es ist unnötig, sich darüber aufzuregen. Es war eine Fehlentscheidung, aber jetzt kann man sowieso nichts mehr machen. Die Niederlage war unnötig. Zwei dumme Tore aus dem Nichts zu bekommen - so verliert man sehr, sehr unglücklich, obwohl man ein gutes Spiel gemacht hat."
Michael Ballack (Bayer Leverkusen) über den Torwartfehler beim 0:1: "Das passiert. Meistens passiert es zum ungünstigsten Zeitpunkt. Dass es in der ersten Minute war, war natürlich brutal für die Mannschaft. Aber wir sind zurückgekommen und von da an ging das Spiel neu los. Selbst nach dem 2:1 sind wir noch einmal zurückgekommen mit dem Tor, was leider nicht gegeben wurde. Das ist Pech und tut natürlich weh. So müssen wir wieder mit einer Fehlentscheidung leben, wie in der Liga letztens. Momentan ist es typisch für uns, dass das Glück in bestimmten Situationen fehlt. Jetzt müssen wir den Mund abputzen. Es geht weiter und auf der Leistung können wir aufbauen."
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...
...über das Spiel: "Dass wir eine bestimmte Art, Fußball zu spielen entwickelt haben, das wissen wir. Dass das heute nicht diese Art von Fußball war, wissen wir auch. Das stört mich aber nicht. Weil wir für uns festgestellt haben, dass es blödsinnig war, dass wir die größeren Spielanteile haben, aber dadurch noch mehr die Ordnung verlieren, als es heute der Fall war. Es ging einfach darum, ein Ergebnis zu erzielen. Wir haben am Ende verdient gewonnen. Das Ergebnis lügt auch nicht, es hat die letzten Male auch nicht gelogen. Es ging nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern das Ding hier zu ziehen - und das haben wir getan."
...über das Debüt von Moritz Leitner: "Er hat das klasse gemacht über einen langen Zeitraum. Es war alles gut. Es war das erste Spiel und man erwartet etwas, aber man weiß auch, dass es nicht selbstverständlich ist, dass es der Junge dann so zurückzahlt. Er hat das einfach gut gemacht, in vielen Momenten klasse Fußball gespielt, ab und zu auch zu klein-klein. Wenn er dazu kommt in einen engen Raum, hat er es aber noch nicht auf der Festplatte, dass er sich dann rausdreht und das Spiel dann öffnet. Das sind Dinge, die man verbessern kann."
...über die nächsten Aufgaben: "Für heute hat nur gezählt, dass wir im Wettbewerb bleiben und das sind wir. Jetzt fahren wir nach London und werden gucken wie wir da spielen. Wir sind in der Gruppe angekommen. Wir sind nicht dazu da, Europa zu zeigen, dass wir gut kicken können, um dann anschließend als Deppen bezeichnet zu werden, die gut kicken können, aber keine Ergebnisse haben. Was heute geschrieben wird, ist mir noch mehr egal, als es die letzten Wochen war."
Moritz Leitner (Borussia Dortmund) über sein Debüt: "Es war das größte Erlebnis meiner Laufbahn. Die Königsklasse ist ein Traum von jedem Fußballer, und der ist bei mir heute in Erfüllung gegangen. Ich fand es richtig geil, hatte richtig Spaß und bin überglücklich. Wir haben uns vorgenommen, bis zum Umfallen zu kämpfen für den ersten Sieg und das haben wir erreicht."
Im Vorlauf der Partie Borussia Dortmund - Olympiakos Piräus am vierten Spieltag der UEFA Champions League sprach Dortmunds Trainer Jürgen Klopp auf Sky unter anderem über die Systemänderung und den Ruf der Dortmunder in der Champions League.
Jürgen Klopp....
...auf die Frage, was er beweisen will: "Ich würde gerne beweisen, dass wir verstanden haben, wie das Ganze geht und wie es funktioniert. Wir haben alle Fehler gemacht, auch ich. Wir wollten unseren besten Fußball spielen in der besten Liga die es gibt - in der Champions League - und haben dabei den falschen Fußball ausgewählt. In den besten Spielen der letzten Saison hatten wir nicht mehr Ballbesitz, da haben wir nicht den Gegner nicht an die Wand gespielt, aber haben gearbeitet wie die Tiere, z.B. in München. Jetzt sind wir die Mannschaft, die das Spiel macht und sich die Dinger reinhauen lässt. Das werden wir heute mal anders darstellen."
...über die Systemänderung und den Einsatz von Moritz Leitner: "Wir wollen ein bisschen was verändern. Wir spielen auch ein etwas anderes System - im 4-3-3. Mit Kehl, Götze und Leitner, die in der Defensive drei Sechser sind und nichts anderes. Mit Perisic und Großkreutz auf Außen wird dann ein Trichter gebildet. Auch wenn Piräus hier kein Offensivfeuerwerk abfeuern wird, werden sie in bestimmten Situationen Fußball spielen. Unser Problem in der CL war nicht, dass wir zu wenig Chancen kreiert haben, sondern einfach zu viele zugelassen. Das soll heute nicht passieren. Moritz kann das stemmen, sonst hätte ich ihn nicht gebracht."
...über den Ruf des BVB in der CL: Die Jungs wollen heute etwas zeigen. Über uns ist ja alles Mögliche gesagt worden, wie z.B. "die Deppen von Europa. Das ist alles nicht schlimm. Wir sind zu früh dran und wir müssen schneller lernen als andere, aber bis jetzt haben wir das getan und ich traue das meiner Mannschaft auch zu."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Sky