Erfolgreicher Kampf gegen Doping in Rumänien
Archivmeldung vom 28.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOctavian Morariu, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees von Rumänien, ist stolz auf acht dopingfreie Jahre seines Landes. Aus gutem Grund, denn der Olympische Sport in Rumänien hat eine bewegte Geschichte. In den Neunziger Jahren begann das Rumänische Olympische Komitee unter dem Vorsitz von Lia Manoliu und Ion Tiriac, die Schattenseiten des kommunistischen Regimes aufzudecken. Zu dieser Zeit hatte der rumänische Sport durch Dopingfälle international einen sehr schlechten Ruf. Manoliu und Tiriac bereiteten einen guten Start - Athen 2004 blieb für Rumänien dopingfrei.
Damals engagierte sich Octavian Morariu als Präsident der Nationalen Sportbehörde bereits im Kampf gegen Doping. 2003 hatte er die Wiedereinführung des Antidopinglabors in Bukarest durchgesetzt und das erste nationale Antidopinggesetz erfolgreich initiiert. Dies war eines der ersten nationalen Gesetze, das den Standards der World Anti-Doping Agency (WADA) entsprach. Im November 2004 übernahm Morariu die NOC-Präsidentschaft und baute das NOC zum Rumänischen Olympischen und Sportkomitee um, das alle Olympischen und nichtolympischen Sportverbände Rumäniens vereint.
In einem nächsten Schritt etablierte er die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA), eine unabhängige staatliche Institution, die nur an den Premierminister berichtet. Dank dieser starken Unterstützung wurde das Labor in Bukarest schnell durch die WADA anerkannt. Mit dem Ergebnis, dass das Olympische Rumänien seither dopingfrei ist.
Der Kampf gegen Doping ist jedoch nicht das einzige, für das Octavian Morariu steht. Auch die mangelnde Investitionsbereitschaft in den rumänischen Sport steht auf seiner Agenda. Seit 2005 hat er sich zum Ziel gesetzt, einen Wandel in der rumänischen Sportfinanzierung zu erreichen. Octavian Morariu will dauerhaft Einnahmen aus dem privaten Sektor für die Sportstrukturen generieren, die in internationalen Wettkämpfen antreten. Das vielversprechende Projekt wird gerade auf die Beine gestellt. Dafür müssen jedoch Gesetze angepasst werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Morariu pflegt auch internationale Beziehungen im Sportbereich. Deutschland, eine der führenden Olympianationen, spielt eine besonders wichtige Rolle. Morariu konnte eine Kooperationsvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) schließen. "Wir können einiges von den Erfahrungen des DOSB lernen, sowohl im Sommer- als auch im Wintersport. In dieser Vereinbarung geht es uns jedoch in erster Linie um den Wintersport, um Maßnahmen im Kampf gegen Doping und um Sportwissenschaft", sagt Morariu. Morariu und Thomas Bach, Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees und Präsident des DOSB, teilen die gleiche Ansicht, wenn es um die Förderung und Einbindung des Sports durch die EU-Gesetzgebung geht. Sport sollte als eine wichtige soziale Aktivität betrachtet werden, die eine große Rolle in der Erziehung jüngerer Generationen spielt. Aber auch als eine wichtige Einnahmequelle.
Es war auch der Präsident des Rumänischen NOK, der die Idee hatte, Rumänien als Austragungsort des Olympischen Festivals der Europäischen Jugend 2013 vorzuschlagen. Die Bewerbung war erfolgreich und Morariu denkt, es könne der erste Schritt für eine zukünftige Bewerbung Rumäniens als Austragungsort der Olympischen Winterspiele sein.
Um die Situation von Hochleistungssportlern zu verbessern, setzte Morariu einige Änderungen im NOK durch. Seit nunmehr acht Jahren werden Athleten mit großem Potenzial, die von ihren nationalen Sportverbänden ausgewählt wurden, in das Programm "Pol Romania" aufgenommen. Dieses Programm wird durch das Rumänische NOK finanziert. Ziel ist es, den Athleten und ihrem Team eine Zulage für das Training und Zugang zu den besten Trainingsanlagen im In- und Ausland zu gewähren.
Während seiner ersten Amtszeit setzte Morariu die Initiative seines Vorgängers Ion Tiriac fort und beendete die Baumaßnahmen des Olympischen Zentrums "Sydney 2000" in Izvorani. Es ist eines der besten Trainingszentren in Südosteuropa. Darüber hinaus erweiterte Morariu die Anlage, mit der Absicht, sie als internationales Vorbereitungszentrum der IOC-Entwicklungskommission Olympic Solidarity aufnehmen zu lassen. Mit dem Olympischen Haus in Bukarest schenkte er kürzlich der rumänischen Olympischen Bewegung ein Denkmal. Dort befinden sich das NOK-Hauptquartier und ein Sportmuseum. Während der Eröffnungszeremonie sagte Dr. Jacques Rogge, Präsident des IOC: "Sie haben es geschafft, der Olympischen Bewegung in Rumänien ein neues Gesicht zu geben. Und Sie schaffen ein exzellentes Beispiel für andere Olympianationen."
Octavian Morariu glaubt an die rumänischen Athleten und daran, dass Rumänien einige Medaillen bei den Olympischen Spielen in London 2012 gewinnen wird.
Quelle: Rumänisches Olympisches Komitee (ots)