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Handball-Prominenz fürchtet rapiden Imageverlust durch Skandale

Archivmeldung vom 18.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Angesichts der mutmaßlichen Bestechungsskandale im deutschen Handball fürchten prominente Spieler und Manager einen starken Imageverlust ihres Sports. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Christian Schwarzer, Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen und Weltmeister von 2007, sagte dem Magazin: "Für uns Spieler ist es ein Drama zu sehen, wie wir jetzt im Morast versinken. Alles, was in den letzten Jahren aufgebaut wurde im deutschen Handball, liegt danieder."

Stefan Kretzschmar, ehemaliger Top-Spieler und jetzt Manager des SC Magdeburg, prophezeit wirtschaftlich harte Zeiten durch den Skandal: "Sponsoren werden sich in Zeiten knapper Kassen sehr genau überlegen, wo sie sich engagieren", sagte er dem stern.

Der deutsche Handball wird derzeit vom Skandal um den Spitzenclub THW Kiel erschüttert. Der Rekordmeister steht unter Verdacht, Schiedsrichter bestochen und so mehrere Champions-League-Spiele gekauft zu haben. Zudem gibt es eine Affäre um die Magdeburger Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich, die einen Bestechungsversuch bei einem Europacup-Spiel verschwiegen hatten.

Erhard Wunderlich, Weltmeister von 1978, drängte im stern auf eine schnelle Aufklärung der Affären: "Wir bewegen uns seit Wochen in einer Sphäre des Ungefähren. Gerüchte, Verdächtigungen, Mutmaßungen - das ist Gift für den Handball. Wir brauchen schnell belastbare Fakten, sonst bleibt am deutschen Handball etwas hängen, was er gar nicht verbrochen hat. Einige Figuren aus der Liga geben keine gute Rolle ab. Man muss jetzt nach vorn gehen und mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Wir müssen retten, was noch zu retten ist."

Andreas Rudolph, Präsident des Bundesligisten HSV Hamburg, sieht umfassenden Reformbedarf: "Die gesamte Organisation und Struktur des Umfeldes des Handballs ist nicht mit den Erfolgen und dem größeren Zuschauer-Zuspruch gewachsen. Da muss eine ganze Menge passieren. Es ist leider fast immer so, dass die Strukturen dem Erfolg hinterherhinken. Wir müssen noch viel tun, ganz besonders in der Schiedsrichter-Ansetzung", sagte er stern.de, der Online-Ausgabe des Magazins.

Quelle: stern

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