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Ronaldinho ist der Fußballer mit dem weltweit höchsten Markenwert

Archivmeldung vom 30.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In einer Markenbewertungsstudie von internationalen Top-Playern führt der Brasilianer und zweifache Weltfußballer des Jahres, Ronaldinho, gefolgt von den Briten David Beckham und Wayne Rooney das Top-20-Ranking an. Die Erhebung basiert auf der von BBDO Consulting entwickelten Methodik zur Evaluation von Markenwerten (BEVA).

Mit 47 Millionen Euro verfügt der 26-jährige brasilianische Spieler Ronaldinho über den höchsten Markenwert unter den weltweit erfolgreichsten Fußballern. Auf Platz 2 folgt mit 44,9 Millionen Euro Englands populärster Spieler David Beckham. Platz 3 belegt Nachwuchs-Kicker Wayne Rooney, der 2003 als jüngster Spieler aller Zeiten von Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson in die englische Nationalmannschaft berufen wurde. Als einzige deutsche Spieler landeten der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Michael Ballack und der Stürmer Lukas Podolski auf den Plätzen 10 und 19. Hintergrund der Platzierungen ist das von BBDO Consulting, der Unternehmensberatung der deutschen BBDO-Gruppe, erstellte Ranking, das einen Markenwert ermittelt, der auf künftig erwartete Einkommensströme ausgerichtet ist. Diese nehmen in einem durchschnittlich verlaufenden Fußballer-Lebenszyklus mit zunehmendem Alter ab. Mit dem Markenwert-Ranking erhalten Unternehmen eine validierte Entscheidungsgrundlage für die Bewertung des mittel- bis langfristigen Werbepotenzials eines Fußballspielers.

Zwar gibt es bereits eine Reihe von Untersuchungen über den Markenwert von Fußballern, bislang bildeten diese Rankings in der Regel allerdings entweder den finanziellen Status quo ab oder bezogen sich auf die sportlerischen Qualitäten sowie die Imagewerte des jeweiligen Spielers. Die vorliegende Studie demonstriert, dass die von BBDO Consulting entwickelte BEVA-Methode (Brand Equity Valuation for Accounting) auch für schwieriger zu konkretisierende Marken wie etwa Sportler eingesetzt werden kann. Das ist besonders relevant, da sich in den letzten Jahren zahlreiche Fußballer zu eigenständigen Marken entwickelt haben und für Unternehmen eine erhebliche Investition darstellen. Zur Ermittlung des Rankings wurden sowohl verhaltenswissenschaftliche Werte wie Markenbekanntheit, Markenimage, Markensympathie und Markenloyalität als auch finanzwirtschaftliche Daten herangezogen. Das Ranking kombiniert also die Perspektive des Markenmanagements mit der finanzwirtschaftlichen und gilt daher als "best-of-two-worlds"-Ansatz der Markenbewertung. Basis der Berechnungen des idealtypischen Einkommenszyklus waren umfangreiche Recherchearbeiten (öffentliche Quellen), mit deren Hilfe die tatsächlichen Einkünfte der Spieler erhoben werden konnten.

Die Einkünfte wurden in zwei Bereiche kategorisiert: Das Einkommen aus Spielerverträgen und den so genannten Promotionbereich, zu dem beispielsweise Werbeverträge und Lizenzvergaben für Sportartikel, Parfums und Mode gehören. Anhand der typischen Einnahmequellen wurde für jeden Fußballspieler ein persönliches "Geschäftsmodell" nachgebildet. Hierbei wurde berücksichtigt, dass im Gegensatz zu Produkt- und Unternehmensmarken der Markenname eines Fußballspielers nur relativ kurz nutzbar ist, bedingt durch die zeitlich begrenzte Karriere des Kickers - Ausnahmen wie "Kaiser" Franz Beckenbauer bestätigen diese Regel. Ein weiterer Bewertungsfaktor sind die zukünftig erwarteten Zahlungsströme. Die verhaltenswissenschaftliche Seite des Markenbewertungsmodells wurde aus einer empirischen Untersuchung mit über 400 internationalen Markenexperten gespeist.

Die Ergebnisse im Detail

Die Spitzenposition in der Rangliste der wertvollsten Fußballspieler nimmt der Brasilianer Ronaldinho, Mittelfeldspieler des FC Barcelona, ein, der 2004 und 2005 zum Weltfußballer des Jahres gewählt wurde. Die Marke Ronaldinho besitzt einen Markenwert von 47 Millionen Euro. Der beidfüßige Mittelfeldspieler, der 2003 von Paris Saint-German zu Barcelona wechselte, hat hoch dotierte Werbeverträge, beispielsweise einen 10-Jahres-Vertrag mit Nike sowie weitere Verträge mit Pepsi, Cadbury und Unilever. 2005 konnte der "kleine Ronaldo" seinen bis 2008 laufenden Vertrag zu erhöhten Bezügen vorzeitig bis 2010 verlängern. Aufgrund seines derzeitigen Erfolgs und seines vergleichsweise jungen Alters werden seine künftigen Einkommensströme weit über dem Durchschnitt liegen und die von Spitzenverdienern wie David Beckham und mehr erreichen.

Zwar ist David Beckham immer noch einer der weltweit populärsten Fußballspieler und liegt bei der Bewertung der höchsten ungestützten Bekanntheit auf Platz 1, doch wird er aufgrund seines Alters von 30 Jahren in punkto Fußballer-Lebenszyklus und Einkommenspotenzial in den nächsten Jahren voraussichtlich in eine schwächere Einkommensperiode treten. Den 2. Platz im Ranking verdankt Beckham seinem Status als Prototyp des "Metrosexuellen" und den daraus resultierenden lukrativen Verträgen mit Gillette, adidas, Pepsi, Sony Playstation und Vodafone. Darüber hinaus hat der englische Fußball-Megastar mit "Instinct" einen eigenen Duft auf den Markt gebracht.

Obwohl Wayne Rooney bei weitem noch nicht die Bekanntheit der Fußball-Ikone Beckham besitzt, zeigt der 3. Platz des jungen Briten sein enormes Potenzial für die Zukunft. Schon nach der EM 2004 stand der Stürmerstar, der als legitimer Nachfolger des legendären Paul "Gazza" Gascoigne gehandelt wird, bei mehreren Vereinen ganz oben auf der Wunschliste. Letztendlich konnte sich Manchester United durchsetzen, und Rooney wechselte für 35 Millionen Euro zu den Reds. Dieser Wechsel machte ihn zum teuersten Teenager der Welt. Rooney hat unter anderem Werbeverträge mit Coca Cola und Nokia sowie einen hoch dotierten 7-Jahres-Vertrag mit Nike. Vor kurzem gab der 20-Jährige bekannt, dass er unter die Buchautoren gehen wird. Für die Autobiografie seines bewegten jungen Lebens soll er 7,3 Millionen Euro kassieren.

Dass es der Top-Mittelfeldspieler Zinedine Zidane, der mit seinem Team 1998 Weltmeister und 2000 Europameister wurde, nur auf Platz 13 geschafft hat, zeigt, dass der 33-Jährige nach dem frühzeitigen Ausscheiden Frankreichs bei der WM 2002 und der EM 2004 sowie aufgrund seines Alters zukünftig wahrscheinlich weniger lukrative Werbeverträge an Land ziehen wird. Anfang des Jahres hatte Zidane angekündigt, seine Karriere nach der WM 2006 zu beenden. Bei Real Madrid steht er nur noch bis 2007 unter Vertrag.

Den Platz im Mittelfeld des Rankings verdankt "Zizou" seiner hohen Bekanntheit und den teils überragenden Sympathiewerten, die zu einem guten Ergebnis in Sachen Markenstärke führen, wo er Rang 6 belegt. Zidane war Europas Fußballer des Jahres 1998, Weltfußballer des Jahres 1998, 2000 und 2003 sowie Weltsportler des Jahres 1999. Zusätzlich zu seinem Spielergehalt verdient Zidane weitere Millionen mit seinen Werbeverträgen mit adidas, Danone, Ford und Christian Dior.

Lediglich zwei Deutsche haben es in das internationale Top-Ranking geschafft: Bayern-Star Michael Ballack und der Kölner Stürmer Lukas Podolski. Bei dem anhaltenden Millionenpoker um den 29-jährigen Kapitän der Nationalmannschaft mag es verwundern, dass Michael Ballack nur Platz 10 des Rankings belegt. Einer der Gründe, warum sich die deutschen Fußballspieler im Vergleich zu ihren internationalen Kollegen in weniger exponierter Position befinden, ist, dass die Bundesliga-Vereine insgesamt gegenüber der europäischen Konkurrenz an Qualität verloren haben. Die englische, spanische und italienische Liga erzielt deutlich höhere Einnahmen mit dem Verkauf der Fernsehübertragungsrechte und dem Verkauf von Merchandising-Artikeln. Auch deutsche Fußballspieler haben auf internationaler Ebene zunehmend an Bedeutung verloren. In letzter Zeit konnten deutsche Bundesliga-Vereine keinen nennenswerten Erfolge in internationalen Wettbewerben wie der UEFA Champions League oder dem UEFA Cup verbuchen, und die Zeit der prominenten "Legionäre" vom Schlage eines Matthäus oder Klinsmann sind vorbei. Darüber hinaus spielt ähnlich wie bei Beckham oder Zidane das vergleichsweise "hohe Fußballeralter" eine Rolle.

Dass Ballack sich trotzdem im Mittelfeld des Rankings platzieren kann, liegt an hoch dotierten Werbeverträgen mit McDonald's, Coca Cola, adidas, Telekom und Sony sowie an seinem herausragenden Abschneiden in puncto Markenstärke. Hier belegt er, wenn auch relativ dicht von den Wettbewerbern verfolgt, Rang 1. Derzeit ist Ballack der mit Abstand beste deutsche Spieler.

Der zweite Deutsche, der einen Platz unter den Top 20 ergattern konnte, ist der 20-jährige Kölner Lukas Podolski. Er belegt Platz 19. Podolski gilt als Hoffnungsträger für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land. Der Sportartikelhersteller adidas nahm ihn 2005 in seine Imagekampagne auf, bei der er als Hauptdarsteller neben David Trézéguet, Alessandro Del Piero und Djibril Cissé in Werbespots zu sehen war. Weitere Werbepartner sind ESL, AOK und neuerdings auch Axe.

Quelle: Pressemitteilung BBDO Consulting

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