Trainingslager in arabischen Staaten: Lemke mahnt FC Bayern und BVB
Archivmeldung vom 12.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWilli Lemke, Sonderberater Sport des UN-Generalsekretärs, hat sich in die Debatte um die Trainingslager von Bayern München in Katar und von Borussia Dortmund in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeschaltet: "Einerseits verstehe ich, wenn ein Verein den Mittleren Osten als besten Ort für ein Trainingslager im Januar auswählt. Das Klima ist ideal, der Fünf-Stunden-Flug keine Strapaze, die Anlagen sind top", sagte Lemke der "Welt". "Aber: Man sollte sich vor Ort über die Situation genau kundig machen, Stellung beziehen für die Rechte der Arbeitsmigranten in Katar."
Es gehe darum, "ein differenziertes Bild zu gewinnen, die Realität nicht auszublenden und verantwortliche Politiker spüren zu lassen, dass wir an der Situation der Arbeiter sehr wohl interessiert sind". Unpolitisch sei an der Reise der Vereine in die viel kritisierten Staaten im Mittleren Osten "gar nichts", meint der 69-Jährige. "Ich würde mir wünschen, dass Bayern München und Borussia Dortmund etwas über den Tellerrand hinausschauen. Sie müssen ja gar nichts Unmögliches fordern vor Ort", so Lemke. "Beschlüsse der katarischen Regierung zur Verbesserung der Situation von Arbeitsmigranten liegen ja beispielsweise längst vor. Die Klubs sollten zumindest Fragen stellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur