HSV-Trainer Gisdol hatte kein Interesse an langfristigem Vertrag
Archivmeldung vom 13.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMarkus Gisdol, Trainer des Hamburger SV, hat sich bei dem abstiegsbedrohten Bundesligisten ganz bewusst gegen einen langfristigen Vertrag ausgesprochen. "Als ich beim HSV anfing, befand sich der Verein in Aufruhr. Weder die sportliche Situation noch die auf Führungsebene war so, dass ich mit gutem Gefühl einen langfristigen Vertrag hätte unterschreiben können", sagte der 47-Jährige der "Welt am Sonntag". Bei den Mitarbeitern habe es "viel Frust, Verzweiflung und Unsicherheit" gegeben: "Die Spuren der letzten Jahre."
Eine Absicherung durch einen langfristigen Vertrag sei ihm nicht wichtig gewesen, erklärte er: "Ich wollte dem Verein und mir die Chance geben, in Ruhe zu schauen, wie gut wir zueinander passen." Er sei zwar überzeugt davon gewesen, dass "wir sportlich vorankommen, wenn alle an einem Strang ziehen", aber gerade in der aktuellen Situation "dürfen wir uns nicht ein Prozent durch andere Themen ablenken lassen, unsere ganze Energie muss in die Mannschaft fließen".
Die Lage sei nach wie vor äußerst prekär, auch wenn seine Mannschaft zuletzt "kräftig gepunktet" habe: "Uns verfolgt der schlechte Saisonstart wie ein Fluch." Das 0:8 in München sei dabei natürlich ein Rückschlag gewesen. "Als dann das zweite Tor fiel, kamen alle negativen Gedanken wieder hoch. Dann gab es kein Halten mehr. Das war wie eine Lawine, die du nicht mehr aufhalten kannst", sagte Gisdol. Er habe das Spiel aber bewusst schnell ausgeblendet und auch bewusst auf eine Videoanalyse verzichtet: "Wer nach einer solchen Klatsche per Videoanalyse jede schlechte Szene seziert, auf dass das alles sich festbrennt im Hirn, der macht aus meiner Sicht einen Riesenfehler." Hätte er auf diesem 0:8 rumgeritten, führte Gisdol aus, "hätte ich mir alles zerschossen, was ich an Vertrauen mühsam aufgebaut habe".
Quelle: dts Nachrichtenagentur