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Erster privat eingesetzter Ford GT gewinnt die GTE Am-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans

Archivmeldung vom 17.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/Ford-Werke GmbH"
Bild: "obs/Ford-Werke GmbH"

Der Ford GT hat bei seinem ersten Einsatz in privaten Händen auf Anhieb die Kategorie LM GTE Am der diesjährigen 24 Stunden von Le Mans unter der Regie von Keating Motorsport gewonnen.

Die vier Werks-Rennwagen von Ford Chip Ganassi Racing beendeten das legendäre Langstreckenrennen auf den Plätzen vier bis sieben der Kategorie LM GTE Pro. Für die Startnummern 66 und 67 war es das Finale eines vierjährigen Engagements in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship). Die beiden Schwesterautos setzen die Saison noch in der nordamerikanischen Sportwagen-Meisterschaft IMSA fort.

"Wir hätten uns gerne mit einem weiteren Le Mans-Klassensieg aus der WEC verabschiedet", betont Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance für das weltweite Motorsport-Engagement der Marke zuständig. "Unsere vier Autos haben sich tapfer geschlagen und der von Keating Motorsport privat eingesetzte Rennwagen konnte auf Anhieb die hart umkämpfte GTE Am-Klasse für sich entscheiden - wir nehmen also durchaus Positives aus Frankreich mit nach Hause. In den vergangenen vier Jahren haben wir trotz der Kürze dieses Programms tolle Erfolge erzielt. Dies verdanken wir dem großartigen Ford GT, unseren Fahrern und natürlich auch starken Partnern wie Chip Ganassi Racing, Multimatic und Roush Yates."

Platz vier ging nach 24 aufregenden Stunden an den Ford GT mit der Startnummer 68 - 2016 hatte das Auto von Dirk Müller aus Burbach im Siegerland, des US-Amerikaners Joey Hand und des Lokalmatadors Sébastien Bourdais den Langstreckenklassiker beim ersten Auftritt des Ford GT an der Sarthe auf Anhieb gewonnen. "Der Start hat uns nicht geholfen", bedauert Bourdais, der selbst aus Le Mans stammt. "Wir kämpften zu Beginn mit etwas zu niedrigem Reifenluftdruck, auch die ersten Safety-Car-Phasen verliefen zu unserem Nachteil - das Timing passte einfach nicht. Aber ich glaube, dies hat das Rennergebnis für uns nicht zu sehr beeinflusst. Wir haben die ganze Zeit hart attackiert und mehrmals die Lücke nach vorne wieder geschlossen. Unsere Hoffnungen auf eine Gelbphase für den gesamten Kurs sollten sich nicht erfüllen, dafür gingen Safety-Cars auf die Strecke. Dies machte unsere Chancen auf ein Comeback und eine Podiumsplatzierung zunichte. Ich habe die Zeit mit Ford und dem Ford GT wirklich genossen, die Zusammenarbeit mit dem Team bei Ganassi hat großen Spaß gemacht."

Harry Tincknell, Andy Priaulx (beide GB) und Jonathan Bomarito (USA) beendeten das Rennen am Steuer des Ford GT mit der Nummer 67 auf Rang fünf. "Im Qualifying gehörten wir zu den Schnellsten, doch die wahre Performance unserer Kontrahenten sahen wir wohl erst nach dem Start", erläutert Priaulx. "Wir haben wirklich alles gegeben, hatten aber Pech mit den Safety-Cars. Speziell Harry ist brilliante Stints gefahren. Wir kamen immer wieder in Kontakt mit der Spitzengruppe, doch am Ende hat das Safety-Car diese Gruppe auseinander gerissen und damit die Spannung zerstört - andernfalls hätten fünf oder sechs Fahrzeuge in der LM GTE Pro bis zur letzten Minute um den Klassensieg gekämpft. Rückblickend betrachtet fehlte uns im Rennen etwas Speed. Das ist schade, denn dieses Team hat für den Erfolg wirklich hart gearbeitet."

Auf der sechsten Position erreichten Ryan Briscoe (AUS), Richard Westbrook (GB) und Scott Dixon (NZ) das Ziel mit dem Nummer-69-Auto von Ford. "Ich glaube, uns ist mit der Rennabstimmung unseres Ford GT an diesem Wochenende ein guter Job gelungen", betont Briscoe. "Wir konnten mit einem Reifensatz problemlos zwei Stints absolvieren und waren dennoch über die einzelne Runde betrachtet schnell. Das Auto fuhr sich einfach wunderbar. Aber wir hatten immer wieder kleinere Probleme, das kann bei einem 24-Stunden-Marathon passieren - es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Das Team und auch meine Fahrerkollegen haben einen tollen Job abgeliefert, ich bin stolz auf sie, auch wenn wir am Ende eine Runde Rückstand hatten. Meines Erachtens hat uns die ,Balance of Performance' nicht unbedingt bevorteilt und es war schwierig, gegen diesen Nachteil anzukämpfen und uns die Chance auf einen Sieg zu bewahren."

Als Siebte rundeten Stefan Mücke aus Berlin, der Franzose Olivier Pla und der US-Amerikaner Billy Johnson das geschlossene Mannschaftsergebnis von Ford ab. "Ich sehe dieses Resultat mit einem lachenden und einem traurigen Auge", gesteht Johnson. "Lachend, denn allein schon die Chance ist phantastisch, bei den 24 Stunden von Le Mans zu starten. Traurig, denn wir waren zu Beginn des Rennens nicht flott genug und wurden dann von den Safety-Car-Phasen immer wieder zurückgeworfen. Aber wir haben nie aufgegeben. Die Jungs gaben alles, kämpften hart und machten das Auto immer schneller. So haben wir uns von Rang 17 noch bis auf Platz sieben nach vorne gearbeitet. Ich kann das Team gar nicht genug loben. Sie lassen sich nie unterkriegen und pushen bis zur letzten Minute."

Das glücklichere Ende in der LM GTE Am-Wertung hatte am Ende der Ford GT von Keating Motorsport für sich. Ben Keating (USA), Jerome Bleekemolen (NL) und Felipe Fraga (BR) dominierten diese intensiv umkämpfte Klasse über mehr als die Hälfte der Renndistanz. Auch ein später Boxenstopp, um die Frontpartie des Wagens zu tauschen, sowie eine Stop&Go-Strafe konnte ihrem Erfolg nichts mehr anhaben. Es war das erste Mal, dass ein Ford GT von einem Kundenteam eingesetzt wurde. "Wir haben dieses Kundenprogramm mit der gleichen Konsequenz unterstützt wie unsere eigenen Werksautos. Ben Keating und seine Leute kamen mit dem festen Vorsatz nach Le Mans, sich Platz eins zu holen. Es ist phantastisch zu sehen, dass es ihnen gleich beim ersten Anlauf gelungen ist - und der Beweis für die überragende Qualität des Ford GT. Es hat sich auch ausgezeichnet, dass sie Zeit im Ford Performance-Simulator in North Carolina verbracht haben, um sich mit Le Mans und dem Rennwagen vertraut zu machen."

Während die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans auch den Schlusspunkt für die "Super-Saison" der Langstrecken-Weltmeisterschaft setzten, kehren die beiden Ford GT des US-amerikanischen Zweigs von Ford Chip Ganassi Racing nun in die Staaten zurück und komplettieren dort die IMSA-Sportwagenserie. Als nächstes Rennen stehen am 28. bis 30 Juli die 6 Stunden von Watkins Glen auf dem Programm.

Quelle: Ford-Werke GmbH (ots)
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