Katharina Althaus wird Weltmeisterin in Planica
Archivmeldung vom 24.02.2023
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKatharina Althaus ist am Ziel ihrer Träume: Mit beeindruckender Nervenstärke springt die Oberstdorferin in einem waschechten Final-Drama bei der WM in Planica zu Normalschanzen-Gold. Selina Freitag wird starke Vierte.
Nach zwei Mal Silber bei Olympia und WM-Silber 2019 in Seefeld ist Katharina Althaus an diesem 23. Februar 2023 am Ziel ihrer Träume angekommen: Mit Sprüngen auf 98,5 und 97 Meter und 249,1 Punkten krönte sich die Oberstdorferin am Abend in Planica zur neuen Normalschanzen-Weltmeisterin. Silber ging an Eva Pinkelnig, die mit 96,5 und 100 Metern und 246,9 Punkten zu ihrem ersten Einzel-Edelmetall sprang und dieses entsprechend bejubelte. Bronze ging an die Norwegerin Anna Odine Stroem mit 100 und 95 Metern und 246 Punkten, die nach dem ersten Durchgang noch auf Gold-Kurs lag.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich freue mich einfach riesig und verstehe es noch gar nicht richtig. Ich bin allen so dankbar, die mich auf dem Weg unterstützt und immer an mich geglaubt haben“, sagte die neue Weltmeisterin mit Freudentränen im ‚ZDF‘. Einen Erklärungsansatz für den Erfolg hatte sie dann aber doch noch: „Ich habe versucht, mich auf mich selbst zu konzentrieren und das besser zu machen, was mir im ersten Sprung nicht so gut gelungen war.“
Freitag wird starke Vierte
Knappe fünf Punkte hatte Stroem nach dem ersten Sprung Vorsprung auf Althaus und sah, vor allem nach ihren starken Vorleistungen im Training und der Qualifikation, bereits wie die sichere Siegerin aus. Doch eine Dysbalance nach dem Absprung, zunehmender Rückenwind und ein Wackler bei der Landung kosteten ihr nicht nur den ersten, sondern auch den zweiten Platz. Umso größer war die Freude dagegen bei Selina Freitag, die bei ihrem WM-Debüt starke Vierte wurde und keinerlei Anzeichen von Nervosität zeigte. Ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis komplettierten Anna Rupprecht als Neunte und Luisa Görlich als 15.
Als Favorit in das Teamspringen am Samstag dürften unter dem Strich die Norwegerinnen gehen: Denn mit Thea Minyan Bjoerseth und Maren Lundby auf den Rängen fünf und sieben landeten zwei weitere Schützlinge von Christian Meyer in den Top Ten. „Für mich ist es ein Sieg, überhaupt hier zu sein. Mit meiner Form kann ich aktuell nicht um Medaillen mitspringen, aber es fühlt sich dennoch gut an“, sagte eine zufriedene Lundby bei ‚Eurosport‘ nach ihrem besten Saisonergebnis.
Japan brachte mit Yuki Ito und Nozomi Maruyama auf den Positionen sechs und acht zwei Springerinnen in die Top Ten, die von der Kanadierin Abigail Strate komplettiert wurden. Auch für sie war es das beste Einzelergebnis bei einer Weltmeisterschaft.
Sloweninnen vergießen Tränen der Enttäuschung
Teamkollegin Alexandria Loutitt setzte mit einer Anlaufverkürzung im Finaldurchgang alles auf eine Karte, kam im ersten Flugdrittel jedoch in Turbulenzen und stürzte so von Rang acht auf 26 ab. Noch größer war die Enttäuschung jedoch bei den Gastgeberinnen: Ausgerechnet Nika Kriznar, die die meiste Zeit der bisherigen Woche aufgrund einer Grippeerkrankung im Bett verbracht hatte, wurde als Elfte die beste des Teams und holte das Maximum aus sich heraus. Punktgleich mit ihr war ÖSV-Springerin Julia Mühlbacher, die ein starkes WM-Debüt hinlegte.
Nika Prevc kämpfte sich im Finale um zwölf Positionen auf den 17. Rang nach vorne, wirkte nach dem Wettkampf jedoch ebenfalls leer. Damit landete sie auch hinter der Finnin Jenny Rautionaho, die mit Position 16 ihr bestes WM-Ergebnis erzielte. Titelverteidigerin Ema Klinec blieb als 19. ebenfalls klar unter ihren Möglichkeiten und brach noch während des laufenden Finaldurchgangs in Tränen aus. Katra Komar und Maja Vtic auf den Plätzen 25 und 29 spielten ebenfalls keine Rolle. In ähnlichen Sphären war auch Sara Marita Kramer unterwegs, sie musste mit Rang 23 vorliebnehmen. Chiara Kreuzer beendete das Springen auf Rang 14.
Clair als einzig bekannter Name draußen
Der einzig bekannte Name, der es entgegen den Erwartungen nicht ins Finale schaffte, war die Französin Julia Clair. Sie wurde vor allem aufgrund ihrer wackeligen Ausfahrt lediglich 33.. Die einzige Polin im Feld Nicole Konderla verpasste das Finale zwar ebenso, fuhr als 34. aber zumindest ihr bestes WM-Ergebnis ein. Selbiges galt für die WM-Debütantinnen Anezka Indrackova (Tschechien), Qingyue Peng und Liangyao Wang (beide China) auf den Plätzen 36, 37 und 40.
Quelle: SC Willingen