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Heribert Faßbender glaubt: Fußball verwirklicht die klassenlose Gesellschaft

Archivmeldung vom 03.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heribert Faßbender (Juni 2009)
Heribert Faßbender (Juni 2009)

Foto: Jan Daniels
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Heribert Faßbender, langjähriger Moderator der Sportschau, glaubt an den sozialen Sinn des Fußballs: "Es gibt nichts, bei dem die klassenlose Gesellschaft ähnlich verwirklicht wäre. Der Universitätsprofessor, der Straßenkehrer und der Multi-Millionär - die sitzen alle im Stadion oder vor der Flimmerkiste, können sich furchtbar erregen und wissen alles besser als die Trainer. Meinungsforscher behaupten, dass sich mehr Leute für Fußball interessieren als für Politik", sagte Faßbender dem Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger".

Kritisch sieht der 75-Jährige vor allem die Summen, mit denen die Vereine dabei hantieren: "Die finanziellen Dimensionen, in denen sich das abspielt, sind bedenklich. Es regt sich niemand darüber auf, dass Ronaldo oder Messi 20 Millionen im Jahr verdienen - das ist ihr Marktwert. Aber heute kassiert schon der Durchschnitts-Kicker Millionen. Und das ist ungesund, das ist auch nicht angemessen. Aber diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Es sei denn, es kommt eine große Arbeitslosigkeit und die Fans sagen: Dafür haben wir kein Geld mehr." Die Rolle von Reportern und Moderatoren sei dabei geringer, als viele glaubten: "Ich habe immer gesagt: Niemand schaltet die Sportschau wegen des Moderators ein. Die Leute wollen die Spiele sehen, kompakt, kompetent und kurzweilig präsentiert. Und ohne Firlefanz. Kein Fernsehmann ist so wichtig wie zum Beispiel Lionel Messi. Wer etwas anderes glaubt, lügt sich in die Tasche."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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