Olympia: Experte bezweifelt Wasserqualität der Seine
Archivmeldung vom 08.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Wasserqualität der Seine steht bei den Olympischen Sommerspielen in Paris schon länger im Fokus der Öffentlichkeit. Der Inhaber einer französischen Firma, die auf Untersuchungen von Wasserproben spezialisiert ist, äußert nun Zweifel an den Messmethoden der Veranstalter. Zuletzt hatten sich Berichte gehäuft, nach denen mehrere Athleten nach dem Schwimmen in dem Fluss erkrankt sind.
"Unsere Messungen haben ergeben, dass die Wasserqualität an keinem
Wettkampftag dem World-Triathlon-Grenzwert 'ausreichend' entsprochen
hat", erklärt Dan Angelescu gegenüber dem "Spiegel". Die Olympiamacher
hatten sich dagegen unter Verweis auf eigene Messdaten und die gültigen
Grenzwerte für einen Start der Sportler entschieden.
Im Gegensatz
zu seiner Firma messe die Stadt allerdings mit veralteten Methoden und
orientiere sich an einem veralteten Regelwerk, so Angelescu. Für einen
Großteil der Bakterienlast in der Seine sei die Stadt aufgrund ihrer
Messmethodik schlichtweg "blind".
Dabei gibt es zwischen der
Stadt und der Firma bereits eine offizielle Kooperation, so der
"Spiegel". Das Unternehmen analysiere im Auftrag des Rathauses die
Wasserqualität an einer öffentlichen Badestelle in der französischen
Hauptstadt. Für die Olympischen Spiele habe die Stadt aber explizit
nicht mit seiner Firma zusammenarbeiten wollen, behauptet Angelescu.
Auch würden die Daten, die sein Unternehmen in einem "Open
Source"-Projekt auf der firmeneigenen Website hochlade, von den
Verantwortlichen nicht genutzt.
Auf Nachfrage teilt das Paris
Media Centre dem "Spiegel" nach eigenen Angaben mit, die von Angelescus
Firma verwendete Messmethode sei "für die Seine nicht zuverlässig und
genau genug." Angelescu zeigt sich darüber irritiert und wirft der Stadt
Ignorieren der Wissenschaft vor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur