UCI will nächtliche Dopingkontrollen bei der Tour, darf aber nicht
Archivmeldung vom 08.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Radsport-Weltverband UCI würde bei der diesjährigen Tour de France in begründeten Fällen gern auch zwischen 23 und 6 Uhr Fahrer auf Doping kontrollieren, darf dies jedoch nicht tun. Ein Sprecher der Antidoping-Stiftung der UCI (CADF) erklärte der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe): "Nachtkontrollen sind eine der Strategien der CADF, die auch vom WADA-Code in Fällen gedeckt sind, in denen wir über spezifische Informationen verfügen. Wir können das aber nicht in Ländern durchführen, in denen dies die Gesetzeslage nicht zulässt." Zu diesen Ländern gehört nach Auskunft der CADF eben auch Frankreich. Ein sinnvolles Mittel im Antidopingkampf kann somit ausgerechnet im Gastgeberland des wichtigsten Radrennens der Welt nicht eingesetzt werden.
Hilfe erhofft sich die französische Antidopingagentur AFLD, die gemeinsam mit der CADF die Dopingkontrollen bei der Tour vornimmt, nun von der Polizei. "Es gibt ja nicht nur Tests. Wir können mit der Gendarmerie zusammenarbeiten und dem Zoll, wenn wir Informationen über verdächtiges Tun haben", hatte AFLD-Präsident Bruno Genevois jüngst Durchsuchungen der Teamhotels angedeutet.
Quelle: neues deutschland (ots)