T-Mobile Team suspendiert Jan Ullrich, Oscar Sevilla und Rudy Pevenage
Archivmeldung vom 30.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Zuge der Ermittlungen in der spanischen Radsport-Dopingaffäre liegen dem Bonner T-Mobile Team neue Erkenntnisse vor, die begründete Zweifel an den bislang geäußerten Unschuldsbeteuerungen von Jan Ullrich, Oscar Sevilla und Rudy Pevenage aufkommen lassen.
Weitere Informationen deuten darauf hin, dass es Kontakte zwischen Eufemiano
Fuentes und den betroffenen Personen gegeben hat. Der Sponsor des Radrennstalls,
der Mobilfunkkonzern T-Mobile, hat daraufhin die Teamleitung aufgefordert, die
beiden Athleten und den Sportlichen Leiter mit sofortiger Wirkung bis auf
Weiteres zu suspendieren. Dieser Aufforderung kam die Teamleitung umgehend nach.
Das T-Mobile Team wird bei der am morgigen Samstag in Straßburg beginnenden 93.
Tour de France stattdessen mit Lorenzo Bernucci (Italien) und dem Erfurter
Stephan Schreck an den Start gehen.
30.06.2006/ "Unsere Haltung
war immer unmissverständlich", betont Christian Frommert, Leiter
Sportkommunikation T-Mobile International. "Wenn uns Beweise vorliegen, die uns
an der Glaubwürdigkeit einer unserer Fahrer nachhaltig zweifeln lassen, werden
wir umgehend handeln. Dies ist nun der Fall." Der Bonner Mobilfunkkonzern stehe
für einen sauberen Radsport, so Frommert weiter.
Teammanager Olaf Ludwig zeigte sich ebenso tief enttäuscht. "Wir haben mehrmals mit den Fahrern gesprochen und ihre Unschuldsbeteuerungen sogar in schriftlicher Form vorliegen." Die Teamführung der Bonner Mannschaft hatte nach ersten Meldungen, dass Fahrer des T-Mobile Team in den in Spanien aufgedeckten Doping-Skandal verwickelt sein könnten, eine schriftliche Erklärung von seinen Athleten verlangt, die diese auch allesamt unterschrieben hatten.
"Es gibt klare
Richtlinien, die mit den Fahrern vereinbart sind und die keinen
Interpretationsspielraum lassen. Dies war auch Jan Ullrich, Oscar Sevilla und
Rudy Pevenage bekannt", sagt Ludwig. Vor diesem Hintergrund habe sowohl der
Sponsor als auch die Teamleitung die Fahrer wie den Sportlichen Leiter mehrfach
befragt. "Wir hatten zunächst keinen Grund, an den Aussagen der Fahrer zu
zweifeln. Entsprechend konnten wir es nicht zulassen, Entscheidungen auf
Grundlage von Spekulationen, Gerüchten und Mutmaßungen zu treffen", sagt
Frommert. Diese Ausgangsbasis habe sich nun grundlegend geändert. "Entsprechend
werden wir unserer Verantwortung einem sauberen Radsport gegenüber gerecht."
Quelle: Pressemitteilung T-Mobile Team 2006