Hürdensprinterin Cindy Roleder: "Ich habe nie verstanden, warum Mama-Sein gleichzeitig das Karriereende bedeuten muss"
Archivmeldung vom 15.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić"Mama ist die Welt-Beste": In der aktuellen Ausgabe von go!d - das Magazin der Deutschen Sporthilfe berichten olympische und paralympische Spitzensportlerinnen von der schwierigen Entscheidung, noch während der aktiven Sport-Laufbahn ein Kind zu bekommen: Wie reagieren Trainer, Verbände und Sponsoren?
Wie lange und in welchem Umfang kann eine Athletin auch während der Schwangerschaft noch Sport treiben? Wie funktionieren Trainingsalltag und Wettkampfreisen mit Kind? Ist ein Comeback auf Weltklasse-Niveau überhaupt möglich?
Trotz vieler Fragen und Zweifel zeigen immer mehr prominente Beispiele aus verschiedenen Sportarten, dass die Vereinbarkeit von Familie und Erfolg im Spitzensport möglich ist. "Es passt eigentlich nie in unserem Sport. Wenn man sich aktiv dafür entscheidet, Mama zu werden, dann auch dafür, eine Weile auf den Sport zu verzichten", sagt Hürdensprinterin Cindy Roleder, die nach der Geburt ihrer Tochter Anfang Januar das Training wieder aufgenommen hat und die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio anpeilt. Sie habe "nie verstanden, warum Mama-Sein gleichzeitig das Karriereende bedeuten muss".
Die WM-Zweite von 2015 hofft auf ein ähnlich erfolgreiches Comeback wie das der beiden Rennrodlerinnen Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger, die in diesem Winter nach ihrer Schwangerschaft mit WM-Silber und -Bronze eindrucksvoll zurückgekommen sind. Es scheine manchmal "schwierig, sich für Familie und gegen den Sport zu entscheiden", so Eitberger. Als Spitzensportlerin sei man angehalten, mit der Familiengründung zu warten, bis man seine Höchstleistungen absolviert hat, "also bis man Mitte 30, Anfang 40 ist. Das ist der Preis, den es bislang zu bezahlen galt". Die Olympia-Zweite von 2018 findet aber auch: "Ich sage ganz klar: Es geht beides. Die Grenzen setzt man sich nur selbst im Kopf."
Dass der Weg zurück in die Weltspitze aber auch steinig sein kann, zeigt das Beispiel von Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult. Die Olympiasiegerin von 2016 wurde vergangenes Jahr Mutter von Zwillingen und hoffte auch im Interview mit go!d (3/2020) auf ein schnelles Comeback im Verein und beim DFB-Team. In beiden Fällen muss sie sich derzeit aber noch hintenanstellen. Schult hat als Mutter im deutschen Fußball ein Alleinstellungsmerkmal inne, andere frühere Nationalspielerinnen wie Célia Sasic und Fatmire Alushi beendeten ihre Karrieren vergleichsweise früh zu Gunsten der Familienplanung.
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Quelle: Stiftung Deutsche Sporthilfe (ots)