Vettels Entdecker: "Ich wusste 1997: Der wird Weltmeister"
Archivmeldung vom 17.11.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Fabian PittichGerhard Noack, Entdecker und Förderer von Sebastian Vettel und Michael Schumacher, sieht viele Parallelen zwischen dem neuen und dem alten Formel-1-Weltmeister. "Ich war spätestens 1997 davon überzeugt, dass das der neue deutsche Formel-1-Weltmeister wird nach Michael", sagte Noack im Gespräch mit dem Berliner "Tagesspiegel".
"Michael war zu der Zeit für jeden jungen Kartfahrer das Idol, auch für Sebastian. Es war für mich schon eine Berufung, ihn da hinzubringen." Vom Fahrerischen her zeichne den 21-Jährigen neuen Champion aus, dass er "wie Michael immer mit Situationen zurechtgekommen (ist), wo ein anderer vielleicht gepatzt hätte." Vettel sei ein bodenständiger Mensch, frei von Allüren. "Seine größte Stärke ist, dass er nie aufgibt, wie Michael. Er hat einen ungebrochenen Willen, er fordert bei allem Revanche und lernt auch aus Fehlern." Auf die Frage, ob Schumacher Vettel unterstützt habe, sagte Noack, "nein, Michael hat damit gar nicht groß etwas zu tun gehabt.
Die kennen sich, ja, und die Parallelen waren immer da, aber eine Unterstützung von Michaels Seite haben wir leider nie erlebt. Da war nichts. Michael war zu der Zeit selber noch ein erfolgreicher Formel-1-Fahrer und war viel mit sich selber beschäftigt. Er hat sich da vielleicht mal ein Kart-Rennen angesehen, aber er hatte nicht wirklich Zeit, sich um die Nachwuchsförderung zu kümmern." Alle Kontakte, die gemacht worden seien, sei es mit Red Bull oder mit BMW, "sind über uns gelaufen". Doch finanziell profitiert habe er persönlich nicht: "Wir haben kein Geld bekommen, und das möchte ich auch nicht haben.
Denn dann ist es wieder Geschäft und dann macht es mir selber vielleicht keinen Spaß." Und weder Schumacher noch Vettel "waren oder sind darauf ausgerichtet, mit Formel 1 viel Geld zu verdienen. Sebastian hat nie drüber nachgedacht, ob er mit Motorsport viel Geld verdienen kann. Er wollte immer nur Rennen gewinnen, und Michael war genauso in den jungen Jahren."
Quelle: Der Tagesspiegel