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Journalist: Bild eines „bösen Russlands“ für McLaren wichtiger als Anti-Doping-Kampf

Archivmeldung vom 09.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Wada-Chef Richard McLaren kämpft anscheinend gar nicht so sehr gegen das Doping im russischen Sport, sondern versucht vielmehr, die Welt stets an ein „böses Russland“ zu erinnern, wie der Sportjournalist der spanischen Tageszeitung „El Diario Vasco”, Iñigo Goñi Iradi in einem Interview mit der Agentur Sputnik äußerte.

“Die Hauptfrage, die der zweite Teil des McLaren-Bericht s bei mir hervorgerufen hat, ist, ob jemals ein Punkt beim Thema des Dopings im russischen Sport gemacht wird. Es sieht so aus, dass der Autor des Berichts gar nicht so sehr dagegen kämpft, um dem Doping im russischen Sport ein Ende zu setzen. Vielmehr hat er anscheinend ein Thema gefunden, mit dessen Hilfe er stets die Welt daran erinnern kann, wie böse Russland sei“, sagte Iradi.

Erst habe er russische Athleten diskreditiert, die an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hätten teilnehmen sollen. Nun bemühe er sich darum, die Sportler zu beschuldigen, die sich an der Olympia in Sotschi und auch an früheren Wettbewerben beteiligt hatten. „Wie weit will er gehen? Will er die ganze russische olympische Geschichte revidieren? Aus meiner Sicht ist die Situation ins Absurde geraten», so der Journalist weiter.

Er kann nach eigenen Angaben ein negatives Verhältnis der meisten Menschen zu therapeutischen Ausnahmen für einzelne Athleten zwar verstehen. Nicht immer werde diese Möglichkeit von Sportlern genutzt, die tatsächlich Medikamente brauchten. Dadurch bekämen sie einen Vorteil vor anderen Athleten. Doch „wenn man das Doping bekämpfen will, muss man sich genau damit beschäftigen und an der Entwicklung eines Systems arbeiten, in dem dies einfach unmöglich wäre“. McLaren verfolge jedoch offenbar ganz andere Ziele.

Dabei dürfe es  aus Sicht des Journalisten wohl Ausnahmen geben. Sonst wären die Türen auf dem Weg zum großen Sport für Menschen mit Krankheiten einfach geschlossen.

Dem Interview war die Vorstellung des zweiten Teils des McLaren-Berichts in London vorangegangen. Dort heißt es, dass mehr als 1.000 russische Sportler in Manipulationen mit den Doping-Proben involviert gewesen oder dadurch bei Wettbewerben begünstigt worden seien.

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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