Lauterbach gegen Bundesliga-Fortsetzung ab Mitte Mai
Archivmeldung vom 06.05.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttSPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga in der zweiten Mai-Hälfte scharf kritisiert. "Der Beschluss zur Bundesliga ist enttäuschend und falsch, ich bedauere ihn sehr", sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal T-Online.
Das Hygienekonzept funktioniere nicht. Das Signal sei "fatal". Der Wiederbeginn signalisiere den Menschen, junge Sportler seien durch das Virus nicht gefährdet, was nicht stimme. "Es ist keine sportliche Entscheidung, sondern eine rein kommerzielle, um Sponsorenverträge nicht zu verlieren", so der SPD-Politiker. Die sonstigen Beschlüsse von Bund und Ländern zu den Corona-Lockerungen begrüßte Lauterbach jedoch weitgehend.
"Insgesamt ist es ein sehr gutes Ergebnis." Allerdings hätte er es sich gewünscht, dass die zentrale Steuerung der Pandemie durch den Bund stärker erhalten bleibe. Aber die Länder hätten sich nicht mehr durch den Bund steuern lassen wollen. Besonders die Obergrenze für Neuinfektionen sei wichtig, so Lauterbach weiter. "Sie ist jetzt unbezahlbar, weil so viel auf einmal gelockert wird und wir nicht mehr verfolgen können, was die einzelnen Lockerungen bewirken." Jedoch müsse die Obergrenze jetzt auch eingehalten werden. Es könne nur funktionieren, "wenn genug getestet wird und bei zu hohen Zahlen in den Kreisen konsequent wieder harte Beschränkungen eingeführt werden", sagte der SPD-Gesundheitsexperte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur