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Zügig ins Schwarze treffen - Biathleten testen ihre Schießleistung

Archivmeldung vom 31.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Juniorprof. Dr. Dirk Siebert und Nico Espig, wissenschaftlicher Mitarbeiter, am Schießstand
Quelle: Foto: Swen Reichhold (idw)
Juniorprof. Dr. Dirk Siebert und Nico Espig, wissenschaftlicher Mitarbeiter, am Schießstand Quelle: Foto: Swen Reichhold (idw)

Sie müssen sich schnell auf ihren Skiern bewegen und mit dem Gewehr möglichst zügig ins Schwarze treffen. Biathleten, die sich einen Fehlschuss leisten, haben in Sotschi kaum noch Chancen auf einen Olympiasieg. "Früher hatte man mehr Möglichkeiten, Fehlschüsse durch eine gute Laufleistung auszugleichen. Heute hat das Schießen eine größere Bedeutung", sagt Juniorprofessor Dr. Dirk Siebert, der an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig der Wintersportexperte ist.

Fast alle deutschen Biathleten, die ab 7. Februar 2014 um olympische Medaillen kämpfen, waren in den vergangenen Jahren bei ihm zu Gast, um mit der weltweit einzigartigen Schießmessanlage ihre Schusstechnik analysieren zu lassen und anhand der Resultate ihre Technik zu optimieren.

Den Schießmessmessplatz gibt es seit den 1990er Jahren. In der jüngeren Vergangenheit wurde das Messsystem an der Sportwissenschaftlichen Fakultät zum komplexesten seiner Art weltweit ausgebaut. "Wir erstellen etwa 140 Leistungsdiagnostiken pro Jahr und betreuen alle Kader des Deutschen Skiverbandes", berichtet Siebert. Konkret misst die Anlage durch Sensoren, die am Gewehr der Sportler angebracht werden, unter anderem den Kraft-Zeit-Verlauf am Abzug: Wie ist der Druck an der Gewehrschaftkappe? In welche Richtung bewegt sich die Laufmündung? Die Sensoren können auch die Druckverteilung beim Schießen im Liegen genau erfassen. Die Ergebnisse der Messungen liefern wichtige Hinweise zur Trefferwahrscheinlichkeit und generell über die Art, wie der Biathlet mit seinem Gewehr verbunden ist.

"Neu ist seit drei Jahren unsere komplexe 3D-Videobildanalyse. Dabei sehen wir, warum die Sportler schwanken und dadurch ungenau zielen, ob sie zwischen dem ersten und dem letzten Schuss den Ellenbogen des Handlungsarmes fallen lassen oder nicht und ob sie den Anschlagswinkel ändern", erklärt der Experte. Die Messanlage erfasse schlichtweg das "Gesamtsystem" des Biathleten. Einzigartig sei daran, dass sehr viele Parameter synchron gemessen werden. Die Auswertung der Daten erfolge dann in Zusammenarbeit mit den Trainern des Deutschen Skiverbandes.

Regelmäßig fährt Siebert mit seiner mobilen Anlage auch zu den Olympiastützpunkten, um die Schießleistung der Spitzen-Biathleten zu analysieren - sowohl unter realen Bedingungen im Freien als auch in der Halle. Für die Biathleten ist diese Prozedur ein Muss, um ihre Technik vor so wichtigen Wettkämpfen wie Olympia auszufeilen und ihr Gewehr neu einzustellen.

Wenn Dirk Siebert die olympischen Biathlon-Wettkämpfe in Sotschi im Fernsehen verfolgt, hat er einen geübten Blick. Auch ohne seine Anlage weiß er ziemlich genau, warum ein Schuss danebengeht oder eben direkt ins Schwarze trifft.

Quelle: Universität Leipzig (idw)

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