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Fußballergewerkschaft VdV: Fehlender Tarifvertrag ist Wettbewerbsnachteil

Archivmeldung vom 12.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Kurt Michel / pixelio.de
Bild: Kurt Michel / pixelio.de

Die Gewerkschaft "Vereinigung der Vertragsfußballspieler« (VdV) fordert einen Tarifvertrag für Profifußballer in Deutschland. "Es geht darum, die Belastung von Spitzenspielern auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, um somit das Verletzungs- und Erkrankungsrisiko zu verringern", sagte Geschäftsführer Ulf Baranowsky der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). Längere Urlaubszeiten und weniger Pflichtspiele sollen Bestandteile des Vertrages werden.

Im Streit um mögliche unbefristete Arbeitsverhältnisse sieht die VdV die Lösung ebenfalls in der Einführung eines Tarifvertrages. "Im Teilzeit- und Befristungsgesetz steht, dass die zulässige Befristungsdauer über zwei Jahre hinaus auf der Grundlage eines Tarifvertrages verlängert werden kann. Aus unserer Sicht wären hier fünf Jahre unproblematisch und das wäre dann eine rechtssichere Lösung", sagte der Geschäftsführer. Generell sollte sich an europäischen Ländern, die bereits einen Tarifvertrag eingeführt haben, orientiert werden: "In England und Spanien ist es so, dass auch verletzte Spieler bis zum Vertragsende Geld vom Klub erhalten." Der DFL-Musterarbeitsvertrag sehe hingegen vor, dass die Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall nach sechs Wochen endet. "Dies ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Bundesliga."

Auch für Vereine wäre laut Baranowsky ein Tarifvertrag praktisch, da während der Laufzeit nicht gestreikt würde. "Nur so haben die Klubs die Sicherheit, dass der Spielbetrieb planmäßig durchgeführt werden kann und es diesbezüglich keinen Ärger mit TV-Rechtehaltern, Sponsoren und Fans geben wird ." Ein Problem sei für die VdV aber der fehlende Ansprechpartner. "Fraglich ist, ob die DFL überhaupt tariffähig ist, da es sich gewissermaßen um einen Verband mit Zwangsmitgliedschaften handelt", sagte Baranowsky. Alternativ müsse ein weiterer freiwilliger Verband gegründet werden. Die VdV hat rund 1400 Mitglieder. Darunter finden sich Nachwuchsspieler, Spieler der Regionalliga sowie Erstliga- und Zweitligaspieler.

Quelle: neues deutschland (ots)

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