Geiger gewinnt mit „saugutem“ Sprung
Archivmeldung vom 27.03.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin hochmotivierter Skiflug-Weltmeister Karl Geiger hat den von wechselnden Windbedingungen geprägten Skiflug-Wettkampf im slowenischen Planica gewonnen. Der Oberstdorfer setzte sich am Freitag mit einem Flug auf 232 Meter vor dem Vortagessieger Ryoyu Kobayashi (231) aus Japan und dem Slowenen Bor Pavlovcic (227,5) durch. Wegen starken Windes musste der Wettbewerb am Freitag immer wieder unterbrochen werden und wurde nach nur einem Durchgang beendet. Die Jury um Sandro Pertile bewies dabei wie beim Kult-Weltcup auf der Mühlenkopfschanze Geduld und Verantwortung
Als zweitbester Deutscher belegte Markus Eisenbichler (223) den achten Platz. Pius Paschke (207,5) auf Platz 20 und Severin Freund (210,5) auf Rang 27 kamen in die Weltcup-Ränge. Geiger, Eisenbichler und Paschke waren schon zuvor für das Team am Samstag gesetzt, das Bundestrainer Stefan Horngacher in der Reihenfolge Paschke, Schmid, Eisenbichler und Geiger nominierte, obwohl Schmid (42.) sogar noch hinter Martin Hamann (39.) landete.
„Der Sprung war saugut“, meinte Geiger. Der Willinger Sprungrichter Erik Stahlhut zog dafür völlig zu recht die 20,0. Anschließend verriet der Sieger, dass ihm kurz vor dem Start noch ein Materialmißgeschick ereilt hatte. „Ich konnte es gut improvisieren. Im Schuh ist oben die Plastikschnalle gerissen. Die braucht man, um den Schuh zuzuschnüren. Der Materialkontrolleur hat mir netterweise den Metallring von einem Autoschlüssel gegeben und da konnte ich das improvisieren und fixieren. Es funktioniert ganz gut und ich bin am überlegen, ob ich es für morgen lasse“, schmunzelte der Oberstdorfer, der schon bei der Skiflug-WM in Planica und bei der WM in Oberstdorf immer auf dem Treppchen stand.
Tags zuvor hatten Eisenbichler und Geiger gemeinsam auf dem Podest gestanden. Eisenbichler ist Zweiter im Gesamtweltcup, Geiger ebenfalls Zweiter im Skiflug-Weltcup hinter Kobayashi, bekam aber das Trikot des Führenden bei „Planica 7“ übergestreift und kann die Sonderwertung von 20.000 Euro gewinnen.
Der schlimme Sturz des Norwegers Daniel Andre Tande hatte den den Auftakt des Saisonfinales überschattet. Der 27-Jährige war am Donnerstag im Probedurchgang heftig auf den Hang aufgeschlagen und anschließend intubiert und mechanisch beatmet worden. Tande befindet sich in Ljubljana im Krankenhaus. Dort stehen weitere Untersuchungen an. Die Skisprung-Familie wünscht ihn nur das Beste.
Quelle: SC Willingen