Fußball: Bruchhagen rechnet nicht mit Rückzug der Polizei aus Frankfurter Stadion
Archivmeldung vom 13.09.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt, Heribert Bruchhagen, geht nicht davon aus, dass sich die Polizei wie auf Schalke auch aus der Frankfurter Fußball-Arena zurückzieht. "Ich habe keinerlei Anzeichen von Innenminister Rhein oder Polizeipräsident Thiel in diese Richtung gehört. Wir zeichnen uns in Hessen dafür aus, dass wir sehr kooperativ mit der Polizei zusammenarbeiten. Natürlich ist die Polizei nicht immer mit unserem Fan-Verhalten und unsere Fans nicht immer mit der Polizei einverstanden. Aber alles, was um das Spiel von Eintracht Frankfurt herum geschieht, ist sehr professionell", sagte Bruchhagen gegenüber hr-Info.
Dass Fußballstadien künftig zu polizeifreien Zonen werden, in denen nur noch Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten für Ordnung sorgen, glaubt Bruchhagen nicht. "Es gibt Diebstähle, es gibt Scharmützel zwischen rivalisierenden Fans - es wäre ja ungewöhnlich, wenn 48.000 Menschen zusammenkommen und es nicht zu einem rechtsstaatlichen Verstoß kommen würde. Das ist auf jeder Kirmes so. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass auf einmal aus der doch relativ problematischen Bundesliga-Zone auf einmal ein Eldorado der Glückseligen ohne jede Polizeinotwendigkeit entsteht", so Bruchhagen weiter.
Gestern hatte der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger (SPD), angekündigt, dass sich die Polizei bis auf weiteres aus dem Stadion von Schalke 04 zurückziehen wird. Zuvor hatten Vereinsverantwortliche einen Polizeieinsatz bei einem Champions-League-Spiel kritisiert.
Innenminister wollen weiterhin Polizei im Stadion
Nach der Ankündigung von Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD), Polizei künftig nur noch vor der Schalke-Arena zu platzieren, sind von seinen Kollegen aus den anderen Ländern differenzierte Töne zu hören.
Lorenz Caffier (CDU), Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister und Sprecher der CDU-geführten Innenministerien und Innenbehörden der Länder, sagte der "Welt": "Die Innenminister von Bund und Ländern wie auch die Verantwortlichen von DFB und DFL stehen Schulter an Schulter im Kampf gegen Gewalttäter in Fußballstadien. Für Kriminelle, egal aus welchem Land, ist in unseren Arenen kein Platz."
Boris Pistorius, Innenminister in Niedersachsen und Vorsitzender der Innenministerkonferenz (IMK) sagte der "Welt": "Wir arbeiten laufend daran, die Sicherheit in und um die Stadien gemeinsam weiter zu verbessern." Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte der "Welt": "Die Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten ist und bleibt aber Aufgabe der Polizei."
Quelle: dts Nachrichtenagentur