Hockey-Bundestrainer kritisiert mangelnde Unterstützung für nicht-professionelle Sportarten
Archivmeldung vom 23.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Trainer der deutschen Damen-Hockeynationalmannschaft, Michael Behrmann, beklagt drei Monate vor den Olympischen Spielen in London die mangelnde Unterstützung für nicht-professionelle Sportarten durch Wirtschaft und Politik. "Wenn wir in Deutschland weiter Interesse haben am Leistungssport und wenn wir den fünften Rang in der Medaillenwertung halten wollen, müssen wir den jungen Leuten auch mal entgegenkommen", forderte der 45-jährige Coach im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Behrmann beschreibt zudem, wie Spielerinnen, die neben dem Leistungssport studieren, vom Bildungssystem und seinen Universitätsprofessoren mitunter im Stich gelassen werden. "Wenn wir das duale System von Ausbildung und Sport nicht verbessern, dann überleben diese Sportarten nicht." Wie kritisch die Situation bereits ist, sei an der Herren-Nationalmannschaft erkennbar, in der es kaum noch ältere Spieler von Ende zwanzig gebe, "weil sie längst mit dem Leistungssport aufgehört haben", um sich dem Beruf zu widmen.
Behrmann, dessen Damen in London eine Medaille holen wollen, ruft deshalb die deutschen Unternehmer auf, den Spitzensportlern mit Halbtagesjobs die Fortsetzung der Karriere zu ermöglichen. "Wir müssen den potentiellen Arbeitgebern klarmachen, was für Juwelen sie bekommen könnten." Denn Leistungssportler aus Mannschaften seien später Topmitarbeiter: "extrem teamfähig, leistungsbewusst" und meistens mit "tollen charakterlichen Eigenschaften".
Quelle: dts Nachrichtenagentur