E-Sport-Verbände drängen auf versprochene Gemeinnützigkeit
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZum Ende der Computerspielemesse Gamescom haben E-Sports-Verbände erneut die von der Bundesregierung versprochene Gemeinnützigkeit eingefordert. "Dem so oft von politischer Seite beklatschten E-Sport wird immer noch die vereinsbasierte Weiterentwicklung verwehrt", sagte der Vorstand im E-Sport-Bund Deutschland, Christopher Flato, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Offenbar sei der E-Sport derzeit Teil der Verhandlungsmasse unter den Ampel-Parteien.
Mit
Blick auf die Zusage der Gemeinnützigkeit für E-Sports im
Koalitionsvertrag der Ampel sagte der Geschäftsführer des
Interessensverbands Game, Felix Falk, dem RND: "Es ist nicht mehr
verständlich, warum es denn nicht kommt, wenn sich eigentlich alle einig
sind." Im Entwurf des aktuellen Jahressteuergesetzes des
Bundesfinanzministeriums (BMF) tauchte das Koalitionsziel erneut nicht
auf. Eine Sprecherin des Finanzministeriums verwies auf RND-Anfrage auf
das parlamentarische Verfahren.
Aus Sicht der FDP wird das
Vorhaben von SPD und Grünen blockiert. "Es ist äußerst bedauerlich, dass
dieses im Koalitionsvertrag fest verankerte Vorhaben derzeit von
unseren Koalitionspartnern blockiert wird, um so parteinahen
Interessengruppen steuerliche Vorteile zu verschaffen", sagte der
FDP-Digitalexperte Maximilian Funke-Kaiser dem RND.
SPD und Grüne
wiesen das zurück. "Als Grüne haben wir zu jedem Zeitpunkt die
Umsetzung aller drei Paketkomponenten der Gemeinnützigkeitsreform
begrüßt und gefordert", betonte Sabine Grützmacher, die für die Grünen
im Digitalausschuss sitzt. SPD-Digitalpolitiker Jens Zimmermann warf der
Steuerabteilung des BMF Blockade vor: "Die Glaubenskongregation in Rom
ist liberal im Vergleich zur Steuerabteilung des BMF", sagte er dem RND.
Auch
SPD-Chefin Saskia Esken sieht den Handlungsbedarf bei Finanzminister
Lindner: "Ich erwarte, dass der Bundesminister der Finanzen einen
entsprechenden Vorschlag zeitnah vorlegen wird", sagte sie dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur