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"Ausländische Trainer sind die zweitbeste Lösung"

Archivmeldung vom 12.11.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Direktor der Trainerakademie des Deutschen Sportbunds, Lutz Nordmann, steht der Verpflichtung von ausländischen Trainern kritisch gegenüber. Zum Einsatz US-amerikanischer Fitnesstrainer im Stab der Fußball-Nationalelf sagte er gegenüber den Rheinischen Post: "Bei uns gibt es auch ausgezeichnete und engagierte Fachleute auf diesem wichtigen Gebiet. Die können das mindestens genauso gut wie die Amerikaner."

Der frühere Sportdirektor des Deutschen Hockey-Bunds bezeichnete den Einsatz von ausländischen Trainern grundsätzlich als "die zweitbeste Lösung". "Der Trainer, der aus dem Ausland kommt, ist meist nur eine temporäre Erscheinung und bringt die Systeme durcheinander", sagte der 48-jährige Sachse, "aber wenn ein Trainer von vornherein nur eine zeitweilige Lösung ist, sind nachwirkende Probleme fast zwangsläufig zu erwarten, weil er ja dann auch ganz bestimmte Interessen haben muss den kurzfristigen Erfolg nämlich." Gerade in den Verbänden seien aber langfristig funktionierende Systemlösungen in Training und Wettkampf notwendig.

Nordmann begrüßte, dass Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann Impulse aus anderen Sportarten annimmt. "Wir müssen den Transfer zwischen den Sportarten verbessern, Synergieeffekte nutzen. In vielen Bereichen und Verbänden gibt es exzellente Lösungen, die auch anderswo von großem Wert sehen."

Mit Verwunderung reagierte er auf die große Resonanz, die die Verpflichtung von Psychologen hervorrufe. "Es reicht nicht, einen Psychologen in den Stab zu holen. Es geht viel mehr darum, wie dieser Fachmann in die Gesamtzusammenhänge eingebunden wird. Und dafür ist der Cheftrainer zuständig. Man darf ohnehin nicht glauben, die Arbeit mit einem Psychologen könne athletische Defizite kompensieren. Der Psychologe kann ein sehr wichtiger Bestandteil eines starken, engagierten Betreuerteams im Leistungssport sein nicht mehr, aber eben auch nicht weniger."

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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