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Grüne: Fußballvereine sollen mehr für Sicherheit zahlen

Archivmeldung vom 22.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: SCHAU.MEDIA / pixelio.de
Bild: SCHAU.MEDIA / pixelio.de

Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock fordert ein stärkeres Engagement der Fußball-Bundesligisten bei der Finanzierung von Polizei-Einsätzen. Baerbock sagte der "Süddeutschen Zeitung", eine von den Profiklubs zu entrichtende Sicherheits-Pauschale sei eine Möglichkeit.

"Die Liga sollte zugeben, dass ihre Verantwortung nicht am Stadiontor endet. Wenn es verfassungsrechtlich nicht möglich sein sollte, dass der Profifußball sich an den Polizeieinsätzen beteiligt, was ja gerichtlich geklärt wird, sollten wir über alternative Beteiligungsformen sprechen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass man über eine Pauschale Fan-Projekte für mehr Konfliktprävention fördert. Solche Ansätze gibt es ja längst, nur eben nicht flächendeckend und ausfinanziert", sagt Baerbock. Die Kontroverse gibt es seit Jahren. Derzeit wird sie wieder vor Gerichten ausgefochten. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) argumentiert mit dem Grundgesetz: Für den Fußball müsse deshalb dasselbe gelten wie für Volksfeste oder Konzerte. "Verfassungsrechtlich ist es in der Tat so, dass die öffentliche Sicherheit Aufgabe des Staates ist. Und das aus gutem Grund. Sonst wäre sie ja abhängig vom Geldbeutel. Wir reden beim Fußball aber doch längst über eine ganz andere Dimension als bei Konzerten oder auch bei Demos", entgegnet Baerbock: "Da geht es um Einsätze an jedem Wochenende bis runter in die unteren Ligen. Bei der Polizei hat sich ein riesiger Berg Überstunden angesammelt, 22 Millionen allein im letzten Jahr. Da können wir doch nicht so tun, als wäre das alles noch irgendwie händelbar."

Baerbock, 37, die seit Januar bei den Grünen eine Doppelspitze mit Robert Habeck, 49, bildet, kritisiert im Interview zudem den Umgang des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit der Özil-Affäre. "Bei der Debatte rund um Mesut Özil hat sich gezeigt, dass all das, was der DFB in der Vergangenheit bei der Integration Positives geleistet hat, in Frage gestellt wurde. Weil von Offiziellen suggeriert wurde: Wir messen hier mit zweierlei Maß. Wenn Mesut Özil sich mit Erdogan trifft - was ich absolut daneben fand, gerade auch als Vorbild für viele Jugendliche -, dann wird er scharf kritisiert. Wenn Herr Matthäus sich aber mit einem Herrn Putin trifft - was nicht besser ist -, bleibt der Aufschrei aus." Dies sei zwar in einigen Medien kritisiert worden, "aber nicht vom DFB. Und Lothar Matthäus ist immerhin dessen Ehrenspielführer". Baerbock weiter: "Profifußballer bewegen sich nicht in einem unpolitischen Raum. Die Debatte, die nach Özil eingesetzt hat, können wir nicht so einfach wegwischen. Wenn Leute wie er das Gefühl haben, dass sie nur als deutsche Nationalspieler wahrgenommen werden, wenn sie gewinnen, und bei Niederlagen plötzlich nicht mehr, dann ist das ein Problem. Dem müssen wir uns stellen. Sport funktioniert eben nicht automatisch als Integrationsprojekt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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